Hagen - (straßen.nrw) - Ein weiterer Schritt in Richtung Normalität nach der Hochwasserkatastrophe im Juli ist nun für die Menschen im Hagener Ortsteil Priorei möglich: Die neue Brückenkonstruktion, die an der Stelle des damals eingestürzten Brückenbauwerks an der L701 steht, ist fertiggestellt. Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen hat den Wiederaufbau mit knapp zwei Monaten in Rekordzeit geleistet. Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Ministeriums für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, hat die Brücke heute, 21. September, gemeinsam mit Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld und Niederlassungsleiter Ludger Siebert wieder für den Verkehr freigegeben.
Staatssekretär Hendrik Schulte: „Nordrhein-Westfalen gibt Tempo bei Planung und Bau. In Rekordzeit ist in Hagen-Priorei die Brücke wiederaufgebaut worden. Das ist maßgeblich dank des enormen Einsatzes und der starken Initiative der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßen.NRW, der Bauunternehmen und der Bauindustrie gelungen. Als Landesregierung sind wir zur Stelle und haben die Voraussetzungen geschaffen, dass Brücken und Straßen schneller gebaut werden können.“
„Die Landesstraße 701 hat eine weitreichende Verbindungsfunktion in dieser Region“, sagt Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld. „Daher ist es für uns als Straßenbauverwaltung wichtig, schnellstmöglich die Mobilität der Menschen wiederherzustellen. Wir freuen uns, dass genau das dank der guten Zusammenarbeit mit einem engagierten Bauunternehmen innerhalb kürzester Zeit gelungen ist.“
Der Neubau besteht aus acht kastenförmigen Betonfertigteilen, die nun die neue Brücke mit einer Gesamtlänge von 3,50 Metern und einer Breite von 23 Metern bilden. Ein 500 Tonnen-Kran hat die Fertigteile Mitte August passend eingehoben. Die Baumaßnahme hat ein Unternehmen aus der Region übernommen, das durch eine moderne Bauweise zum schnellen Wiederaufbau beigetragen hat.
Während der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli hatte sich der Epscheider Bach, der unterhalb der L701 fließt, zu einem reißenden Strom entwickelt und gravierende Schäden angerichtet. Die alte Brücke aus dem Jahr 1890 wurde von den Wassermassen fortgespült und die Straße dadurch unpassierbar für den Verkehr.
Von zunächst 220 Straßensperrungen nach der Unwetterkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 sind 95 Prozent wieder aufgehoben, die Straßen befinden sich im Bau oder die Schadensbeseitigungen wurden beauftragt. Bei den verbliebenen besonders komplizierten Fällen sind vor Baubeginn weitere Untersuchungen oder Planungen notwendig.
Um schnell voranzukommen, hat das Land dafür gesorgt, dass Ersatzneubauten ohne weitere Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen gebaut werden können, selbst dann, wenn Anpassungen an aktuelle Standards erforderlich sind. Bis zu einem Volumen von 5,3 Millionen Euro können Aufträge freihändig vergeben werden. Die Brücke in Hagen-Priorei ist die erste Brücke im Land, die davon profitieren konnte und jetzt bereits fertiggestellt ist. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet haben sich Anfang September vor Ort ein Bild von den ausgeführten Bauarbeiten gemacht.
Hintergrund:
Neben dem Ersatzneubau der Brücke waren noch weitere Arbeiten notwendig, damit der Verkehr in Hagen-Priorei wieder fließen kann. Das Bachbett oberhalb und unterhalb des Durchlasses ist aufgeräumt und wieder gewässertypisch gestaltet worden. Außerdem mussten der Straßendamm hergestellt, Bordsteine erneuert und neue Versorgungsleitungen verlegt werden. Auch im weiteren Verlauf der L701 gab es Hochwasserschäden, die die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen mit Unterstützung von Bauunternehmen repariert hat.