"Sie haben sich in Gefahr begeben und viele Menschenleben gerettet", sagte Kramp-Karrenbauer in einer Ansprache an die Einheiten. Unter schwierigsten Umständen und "großer Gefahr" hätten die Soldatinnen und Soldaten im August "Unglaubliches geleistet" und 5347 Menschen nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban über den Flughafen Kabul aus dem Land gebracht. Deutschland sei den Beteiligten "zu großem Dank verpflichtet".
Nun gehe es auch darum, "aus dem Afghanistan-Einsatz und seinem Ende zu lernen", sagte Kramp-Karrenbauer. Nötig seien dabei auch "realistische Zielsetzungen" für künftige Einsätze.
Die Verteidigungsministerin betonte zugleich, dass der Evakuierungseinsatz ohne die militärischen Kapazitäten der USA wie bewaffnete Drohnen oder Luftbetankung nicht möglich gewesen wäre. "Wer will, dass wir künftig mehr selbst können, muss tief in die Tasche greifen." Ziel müsse es sein, die Bundeswehr "einsatzbereiter und fitter zu machen".
Sie verwies dabei auf eine stärkere militärische Zusammenarbeit in Europa. Die Mitgliedstaaten müssten den Willen aufbringen, der "EU echte Handlungsfähigkeit für die eigene Sicherheit verleihen zu können". Europa und der europäische Pfeiler in der Nato müsse ein Akteur werden, "der auf Augenhöhe mit anderen operiert".
Kramp-Karrenbauer zeigte sich erleichtert, dass bei dem elftägigen Evakuierungseinsatz keine deutschen Soldaten getötet worden seien. Sie verwies dabei auf die 13 US-Soldaten, die bei der Sicherung des Flughafens bei einem Anschlag getötet wurden.
Die Verteidigungsministerin erinnerte bei der Zeremonie zudem an die 59 Bundeswehr-Soldaten, die zuvor bei dem 20-jährigen Afghanistan-Einsatz ums Leben gekommen waren. Und sie verwies auch auf diejenigen, "die Verwundungen davon getragen haben - auch solche, die man nicht sehen kann".
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