Münster - (SMS) - Am Donnerstag, 23. September, schließt das "Impfzentrum
Münster" in der Halle Münsterland um 13 Uhr – sieben Monate und 16 Tage,
nachdem dort am 8. Februar 2021 die erste Impfung gegen das
Corona-Virus erfolgte. Seitdem haben knapp 215 000 Menschen eine Impfung
gegen das Virus im Impfzentrum erhalten. Die Kooperation von
zahlreichen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Münster und der
Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat so im
Zusammenspiel mit der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und unter der Leitung der Feuerwehr den Löwenanteil aller Impfungen in Münster ermöglicht.
Nun übernehmen die Praxen der niedergelassenen Ärzteschaft das weitere Impfgeschehen in Münster. Im Einzelfall oder bei Bedarf organisiert die neu geschaffene städtische Stelle "Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI)" ein zusätzliches Impfangebot.
Positive Bilanz – hohe Impfquote in Münster
Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer zieht eine positive Bilanz: "Was das Team des Impfzentrums in den vergangenen Monaten geschafft hat, ist herausragend und ein Eckpfeiler der Pandemiebekämpfung in Münster. Professionell, freundlich und unaufgeregt, so wurde dort gearbeitet und Vertrauen aufgebaut. Dass der weitaus größte Teil der Münsteraner Bevölkerung aufgeschlossen gegenüber der Corona-Schutzimpfung ist, liegt auch an der Arbeit des Impfzentrums."
Martin Fallbrock, organisatorischer Leiter des Impfzentrums, betont: "Die größte Herausforderung war die Koordination der beteiligten Ämter und Organisationen. Das neue Team musste innerhalb kürzester Zeit voll einsatzfähig sein und stand vor dem Problem des zunächst knappen Impfstoffes und der stringenten Priorisierungsvorgaben - und dann, in der Folge bei ausreichendem Impfstoff, stand das Team vor der Herausforderung, die Münsteraner Bevölkerung zum Impfen zu bewegen.
Aktuell liegt die Impfquote in Münster in Relation zur Gesamtbevölkerung bei rund 78 Prozent. In Zahlen sind das über 245 000 Bürgerinnen und Bürger.
Tages- und Monatsrekorde
Ende Februar 2020 wurde die erste Corona-Infektion in Münster registriert. Mitte Dezember 2020 war das Impfzentrum betriebsbereit. Mit der Zuteilung von Impfstoff starteten die Impfungen im Impfzentrum Anfang Februar 2021.
Die meisten Impfungen an nur einem Tag verabreichte das Team im Impfzentrum am 30. April. An diesem Tag erhielten 1.974 Menschen im Impfzentrum eine Immunisierung gegen Covid-19. Hinzu kamen an diesem Tag noch 193 Impfungen durch mobile Teams, die vom Impfzentrum organisiert wurden.
Der Monat Mai war der Monatsrekord mit 46.574 Impfungen im Impfzentrum. Mitte Mai meldete das Impfzentrum einen weiteren Meilenstein: Bis zum 15. Mai hatten sich 100 000 Münsteraner und Münsteranerinnen gegen das Virus im Impfzentrum immunisieren lassen. An diesem Tag erreichte Münster erstmals eine Erstimpfquote von 50 Prozent. Rund sechs Wochen später waren immerhin schon 50 Prozent der Menschen in Münster vollständig immunisiert.
"Wir haben mit viel Schwung eine Schneise in die Pandemie geimpft," sagt Dr. Peter Münster, ärztlicher Leiter des Impfzentrums. Münster betont: "Das geht nur mit leistungsstarken Partnern, das ist klar. Aber wir haben auch Münsteraner und Münsteranerinnen, die erkennen, dass am Ende nur Impfen die Lösung bedeutet, und die ihre Arme hinhalten. Das macht es am Ende aus."
Erfolgreiche Impfbus- und mobile Impfaktionen
Am 13. Juli erfolgte dann bei der ersten "Open-House-Aktion" des Impfzentrums die erste Impfung ohne Termin. Nur vier Tage später organisierte das Impfzentrum die erste mobile Impfbusaktion am Preußenstadion. Der Impfbus des "ASB Münsterland" kam insbesondere auf öffentlichen Plätzen im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz, um den Bürgerinnen und Bürgern ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen.
Insgesamt führte das Impfzentrum in Zusammenarbeit mit dem ASB 26 Impfbusaktionen durch, bei denen insgesamt 2.158 Impfungen durchgeführt worden sind, davon 1.588 Erstimpfungen. Zusätzlich zu den Impfbusaktionen gab es seit dem Start des Impfzentrums auch noch zahlreiche mobile Impfaktionen in Pflegeeinrichtungen, in Flüchtlings- und Wohnungslosenunterkünften, bei denen gezielt einzelnen Personengruppen eine Impfung ermöglicht werden konnte.
Neue Einheit "KoCI" überwacht Impfgeschehen
Das medizinische Personal des Impfzentrums wie auch das Sicherheitsteam in der Halle Münsterland werden nun nach der Schließung des Impfzentrums wieder ihren eigentlichen Berufen und Tätigkeiten nachgehen – wie auch einige Beschäftigte der Stadt einschließlich der Feuerwehr. Von den zuletzt genannten werden aktuell bis zu neun Personen in die neu geschaffene "Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI)" wechseln und dort weiterhin das Impfgeschehen überwachen und mit niedrigschwelligen Aktionen wie mobile Aktionen in den Stadtteilen mit und ohne Impfbus die Impfkampagne fortführen. Die Federführung für die "KoCI" liegt beim städtischen Gesundheitsamt.
Auch für den Fall, dass Boosterimpfungen für alle Menschen notwendig sein sollten, wird die "KoCI" einen Plan entwickeln und bei Bedarf die niedergelassene Ärzteschaft mit eigenen Aktionen unterstützen. Ein neues Impfzentrum soll es nicht geben. Das Zentrum wird in den nächsten Tagen rückgebaut. Der derzeitige Standort in der Halle Münsterland wird bis zum 24. September geräumt werden.
Ein Zeitraffervideo vom Aufbau des Impfzentrums findet sich unter der Adresse
https://www.youtube.com/watch?v=NiSwl8BvLl0&t=9s
Foto 1: Im Dezember 2020 wurde das Impfzentrum in der Halle Münsterland binnen weniger Tage eingerichtet. Am 23. September 2021 schließt das Impfzentrum.
Foto 2: Bis zum 15. Mai 2021 hatten sich 100 000 Münsteraner und Münsteranerinnen gegen das Corona-Virus im Impfzentrum immunisieren lassen. Akutell liegt die Impfquote in Münster bei rund 78 Prozent.
Foto: Stadt Münster/Amt für Kommunikation.