Köln - (ots) - Mehr als 80 Prominente aus Kunst, Wissenschaft und Politik haben in der "Kölner Erklärung für eine Politik der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit" vor der Bundestagswahl die Flüchtlingspolitik der EU kritisiert.
"Mit allen Mitteln werden Geflüchtete an der Ankunft in Europa gehindert: Durch unterlassene Hilfeleistung und das bewusste Ertrinkenlassen, durch illegale Push-Backs, durch Folter und Gewalt", heißt es in der Erklärung, die der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Donnerstag-Ausgabe veröffentlicht. "Flucht nach Europa darf nicht kriminalisiert werden", fordern die Unterzeichner. Allen Geflüchteten sei das Recht auf Rechte zu gewähren. Was an den EU-Außengrenzen geschehe, sei keine Tragödie, "sondern ein vorsätzlich entworfener und umgesetzter politischer und verwaltungstechnischer Angriff auf die Menschlichkeit".
Initiiert wurde der Offene Brief vom Schweizer Regisseur Milo Rau zusammen mit den Organisationen #LeaveNoOneBehind, Sea-Watch, dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte ECCHR, medico international und der School of Political Hope. Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören unter anderen Elfriede Jelinek, Carola Rackete, Igor Levit, Andrea Ypsilanti, Robert Menasse, Ulrike Guérot, Sasa Stanisic, Sibylle Berg, Harald Welzer, Rahel Jaeggi, Wolfgang Kaleck, Kathrin Röggla und Jean Ziegler.