Es sei "schwierig" und "intensiv" gewesen, "da waren alle möglichen Emotionen, und ich bin nicht immer perfekt damit umgegangen. Der Druck ist groß, ich kann das nachempfinden und verstehen." Knapp zwei Wochen nach dem heftigen Crash der beiden Rivalen in Monza wollte Hamilton sich vor dem Großen Preis von Russland (Sonntag, 14.00 Uhr/Sky) versöhnlich zeigen - für Verstappen klang das Ganze aber wohl etwas zu gönnerhaft.
Konfrontiert mit den Worten des Mercedes-Stars antwortete der Niederländer mit viel Ironie in der Stimme. "Ja, ich bin sehr nervös, ich kann kaum schlafen", sagte der Red-Bull-Pilot, "es ist ganz furchtbar, um den Titel zu kämpfen, ich hasse es."
Verstappen schüttelte den Kopf, ganz anders sei seine Gemütslage nämlich. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich entspannt bin. Es ist das beste Gefühl überhaupt, ein Auto zu haben, mit dem man um den Sieg kämpfen kann." Hamiltons Kommentare zeigten daher lediglich, "dass er mich wirklich gar nicht kennt. Das ist okay, ich muss ihn auch nicht gut kennen."
Die Höflichkeiten der Frühphase dieser Saison sind Vergangenheit, denn vor dem 15. Rennen des Jahres geht es noch immer um jeden einzelnen Punkt: Geradezu lächerliche fünf Zähler trennen die beiden besten Piloten, Verstappen knapp vor Hamilton.
Und wie sich das Duell nun in Sotschi entwickelt, ist schwer absehbar. Zwar ist der Red Bull in dieser Saison das insgesamt stärkere Auto, die Strecke im Olympia-Park von 2014 liegt traditionell allerdings Mercedes: Jedes Rennen seit dem Debüt 2014 gewannen die Silberpfeile. Zudem muss Verstappen in der Startaufstellung um drei Plätze zurück - auch das ist eine Folge des harten Unfalls in Monza.
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