Ein Sprecher der CIA wollte den Bericht auf AFP-Anfrage nicht kommentieren. Er versicherte jedoch, dass der Geheimdienst die sich weltweit an US-Botschaften häufenden Fälle ernst nehme.
Die ersten Fälle des "Havanna-Syndroms" waren 2016 bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht. Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Kuba litten unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen. Die Angelegenheit kam jedoch erst ein Jahr später ans Licht, als der damalige US-Präsident Donald Trump als Reaktion auf die Vorfälle die meisten seiner Diplomaten aus Havanna abberief.
Später kamen Fälle in China, Russland und den USA hinzu. Im Juli vergangenen Jahres schrieb das Magazin "The New Yorker" über mehr als zwanzig Fälle in Wien. Zuletzt berichtete das "Wall Street Journal" von Fällen unter US-Diplomaten in Deutschland.
Der Grund für die Beschwerden ist unklar. Der stellvertretende CIA-Direktor David Cohen sagte vergangene Woche: "Sind wir der Sache näher gekommen? Ich denke, die Antwort ist ja - aber nicht nahe genug, um das analytische Urteil zu fällen, auf das die Leute warten." Die US-Regierung hat ihr Personal aufgestockt, um die Fälle zu untersuchen.
Einem Bericht der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA zufolge ist "gezielte Energie von Funkwellen" die wahrscheinlichste Ursache für die Symptome. Dahinter könnte den USA zufolge Russland stecken.
Vergangenen Monat hatte sich ein Flug der US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach Vietnam um mehrere Stunden verzögert, nachdem die Botschaft in Hanoi einen möglichen Fall des "Havanna-Syndroms" gemeldet hatte. Und während eines Besuchs von CIA-Direktor William Burns in Indien Anfang September begab sich ein Beamter in seinem Gefolge laut "Washington Post" wegen entsprechender Symptome in ärztliche Behandlung.
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