Bislang waren täglich bis zu 3.800 THW-Helferinnen
und -Helfer zeitglich zur Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe in
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz. Jeden Tag sind
weiterhin rund 700 THW-Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten vor Ort. Dabei beseitigen die THW-Kräfte
Trümmer, bereiten Wasser auf oder bauen Brücken. Nicht alle Tätigkeiten
im Einsatz sind jedoch so gegenwärtig und für die Öffentlichkeit
sichtbar wie diese Hilfsmaßnahmen.
Damit die Einsatzkräfte vor Ort helfen können, bedarf es viel Arbeit
hinter den Kulissen. Diese Serie stellt genau solche Helferinnen und
Helfer aus dem Hintergrund in den Vordergrund. In Interviews berichten
die THW-Kräfte von ihren
Tätigkeiten, was diese und wie sie ihren Einsatz erleben. Sie geben
dabei einen spannenden Einblick in die Arbeit abseits der
Einsatzstellen.
Für John (53 Jahre) aus dem OV Minden ist dieser Einsatz nicht der erste beim THW. Allein in der momentanen Einsatzlage war John jetzt schon zum dritten Mal unterwegs, und der nächste Einsatzauftrag wartet bereits auf ihn. Aktuell engagiert er sich im Bereitstellungsraum (BR) als Koch und ist immer wieder dankbar über den Rückhalt seiner Familie, die voll hinter seiner ehrenamtlichen Tätigkeit steht. Natürlich trägt die Dankbarkeit der Helferinnen und Helfer für die leckeren Mahlzeiten zur Motivation für sein Ehrenamt bei. Spannend findet er auch die täglich wechselnden neuen Herausforderungen bei der Versorgung der Einsatzkräfte im Bereitstellungsraum.
Hallo John, der aktuelle Einsatz ist dein dritter wegen der
Folgen vom Sturmtief Bernd. Welche Funktionen hast du bisher übernommen?
Direkt in der Hochwassernacht war mein erster Einsatz in Wuppertal.
Danach folgte ein Einsatz als Kraftfahrer für unsere Fachgruppe
Notversorgung und Notinstandsetzung in Stolberg. Der aktuelle Einsatz im
Bereitstellungsraum (BR) als Koch und Leiter der Küche ist mein dritter
Einsatz. Und der nächste Einsatzauftrag für den Bereitstellungsraum
wartet schon auf mich.
Was ist aktuell deine konkrete Aufgabe im BR?
Ich bin hier als Koch und als Leiter tätig, der in der Küche für die
Spätschicht zuständig ist. In einem zehnköpfigen Team nehmen wir das
Essen vom Catering-Unternehmen an und bereiten es für die Ausgabe vor.
Natürlich richten wir auch schon soweit alles für die Frühschicht her.
Aber kein Tag ist wie der andere, und das macht auch echt Spaß. Als
Leitung der Küche gehe ich zudem zu den Helferinnen und Helfern –
unseren Gästen – und hole bei ihnen ein Feedback ein.
Bei meinem kommenden Einsatz im BR werde
ich mich wieder um die Verpflegung kümmern. Dann werde ich für die
Kommunikation zwischen Bereitstellungsraum und Hotel zuständig sein.
Natürlich ist mein Einsatz hier nur durch den Rückhalt meiner Familie
möglich. Da auch mein Sohn und meine Schwiegertochter im gleichen THW-Ortsverband
aktiv sind habe ich eine tolle Unterstützung durch meine Familie.
Besonders meine Ehefrau hat viel Verständnis für mein Ehrenamt.
Was ist deine persönliche Motivation?
Meine Motivation ist, anderen zu helfen, wo ich helfen kann. Nach meiner
Zeit beim britischen Militär war ich auf der Suche nach einer neuen
Aufgabe. Mit meinen vorhandenen beruflichen Qualifikationen freute sich
damals mein Ortsbeauftragter sehr über mein Interesse am THW. Nach wie vor finde ich, ist dieser Zusammenhalt in dieser THW-Familie etwas ganz Großes. Man steht nie alleine da.
Was sagst du zum BR, wie ist dein Eindruck?
Die ganze Logistik und all das, was hier aufgebaut ist, ist schon
Wahnsinn: die Dimensionen sind sehr gewaltig. Das gilt auch für die
Verpflegungsstelle. Wir bekommen die Mahlzeit zwar von einem Caterer
geliefert, wir geben uns aber Mühe, aus den vorhandenen Mitteln noch ein
kleines Highlight zu zaubern.
Was begeistert dich immer wieder für deine Arbeit?
Es ist nicht nur „ohne Mampf kein Kampf“ sondern viel mehr. Wenn die Einsatzkräfte für die Mahlzeit zu uns kommen oder wir das Essen an die Einsatzstellen bringen, braucht niemand etwas sagen, die Dankbarkeit lässt sich in den Gesichtern ablesen.THW
Foto: Anpacken im Bereitstellungsraum - Koch John sorgt für volle Bäuche
Quelle: THW