Zur Wahl aufgerufen waren 9,3 Millionen Portugiesen. Die ersten Prognosen zum Wahlausgang sollten um 22.00 Uhr MESZ nach Schließung der Wahllokale auf den Azoren-Inseln vorliegen.
Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2017 waren die Sozialisten auf 38 Prozent der Stimmen gekommen und lagen damit klar vor den Sozialdemokraten mit 28 Prozent. Sozialistische Bürgermeister zogen in 161 Rathäuser ein, die Sozialdemokraten übernahmen 98 Rathäuser.
Der Chef der Sozialdemokraten, Rui Rio, stellte seinen Rücktritt in Aussicht, sollte seine Partei erneut eine schwere Niederlage erleiden. Beobachter schlossen aber nicht aus, dass die Sozialisten die Mehrheit in bis zu 15 Rathäusern einbüßen könnten.
Die Sozialisten haben den Umfragen zufolge gute Aussichten, in der Hauptstadt Lissabon die Wahl zu gewinnen. Bürgermeister Fernando Medina führte in den Umfragen weit vor seinem konservativen Herausforderer, dem früheren EU-Kommissar Carlos Moedas. In Porto hat der unabhängige Kandidat Rui Moreira gute Chancen auf eine Wiederwahl.
Ungewiss war der Wahlausgang in Coimbra, wo sich der sozialistische Bürgermeister mit einer Koalition konfrontiert sah, die von den Sozialdemokraten angeführt wurde. In Almada, im Süden von Lissabon, könnten sich die Kommunisten gegen die Sozialisten durchsetzen.
Die Regierung Costa steht insgesamt gut da. Zugute gehalten wurde ihr vor allem der erfolgreiche Kampf gegen die Corona-Epidemie.
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