Bach über Rekord-Einlagerung von Pretests: "Erhöhte Abschreckung"
IOC-Präsident Thomas Bach hat die Erhöhung der Anzahl von eingelagerten Dopingproben vor den Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) verteidigt. Die Rekordzahl von bis zu 22.000 Proben aus den sogenannten "Pretests" soll zehn Jahre lang aufbewahrt werden, um später durch verbesserte Methoden nachträglich analysiert zu werden.
"Um bis zu 22.000 Proben einlagern zu können, wofür die internationalen Verbände und die NADOs (Nationale Anti-Doping-Agenturen, Anm. der Redaktion) zuständig sind, wird das IOC noch einmal fünf Millionen Dollar extra zur Verfügung stellen. Dies wird die Abschreckung enorm erhöhen", sagte Bach im Interview mit der Tageszeitung Die Welt.
Dass der Sport die Dopingkrise nicht beenden kann, ist für Bach nicht entmutigend. Man müsse das Thema realistisch sehen, betonte der 66-Jährige. "Solange Menschen miteinander im Wettbewerb stehen, wird es welche geben, die versuchen, zu betrügen oder sich unlautere Vorteile zu verschaffen", erklärte der IOC-Präsident.
In der Bewertung der jüngsten Bestrafung Russlands im Zuge der Dopingkrise hielt sich der Tauberbischofsheimer zurück. Es handele sich um ein laufendes Verfahren. "Was ich sagen kann, ist, dass die WADA eine einstimmige Entscheidung getroffen hat, dass wir, das IOC, diese Manipulation der Daten auf das Schärfste verurteilen und dass wir die härtesten Strafen gefordert haben für diejenigen, die diese Manipulation vorgenommen haben", so Bach.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte im Dezember gegen Russland wegen der Manipulation von Daten aus dem Moskauer Antidopinglabor eine Vierjahressperre ausgesprochen. Das Riesenreich darf in diesem Zeitraum als Nation nicht an sportlichen Großereignissen wie Olympischen und Paralympischen Spielen oder Weltmeisterschaften teilnehmen, hat aber bereits den Gang durch die juristischen Instanzen eingeleitet.
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