Donyell Malen (37.) traf für den BVB. Es war das erste Tor des niederländischen Neuzugangs. Leipzig ging durch Christopher Nkunku (5.) zwar früh in Führung, doch Hans Vanaken (23.) und Mats Rits (41.) drehten die Begegnung zugunsten des belgischen Meisters. Angesichts der Hammergruppe mit Manchester City und Paris St. Germain hatte RB die Punkte gegen Brügge fest eingeplant.
Auch ohne Haaland (muskuläre Probleme) wollte Trainer Marco Rose "ein klares Signal" an die Gruppengegner senden: keine Hoffnungen, der erste Platz ist für den BVB reserviert. Er würde auch "gerne mal wieder zu Null spielen", fügte Rose vor dem Anpfiff bei Amazon Prime hinzu. Erste Unsicherheiten von Mats Hummels (21./22.) erschwerten dies.
Spannender jedoch war ohnehin die Frage, wer das gegen Ajax beim 1:5 nach allen Regeln der Kunst zerfetzte Sporting-Bollwerk knacken sollte. Immerhin stand Kapitän Marco Reus nach einer Kapselreizung im Knie wieder zur Verfügung, und in Abwesenheit Haalands, der mehr Champions-League-Tore (21) als Spiele (17) vorzuweisen hat, versuchte es der noch torlose Malen als Mittelpunkt einer Dreierreihe.
Durch die frühe Einwechslung von Julian Brandt für den verletzten Mahmoud Dahoud (8.) wurde die Aufstellung noch offensiver. Die Portugiesen hielten allerdings gut organisiert dagegen, mehr als ein Pfostenkopfball aus Abseitspostion (Malen, 14.) kam zunächst nicht aufs Tor von Antonio Adan. Die Inspiration fehlte, Malen agierte bisweilen unbeholfen - aber er traf vor 25.000 Zuschauern im unter Corona-Bedingungen ausverkauften Signal-Iduna-Park dann doch sehenswert.
Reus stand bei seinem Tor (48.) einen halben Meter im Abseits, sonst hätte es eine ruhige zweite Halbzeit für die Dortmunder werden können. Der BVB drängte auch danach entschlossen auf die Vorentscheidung, Lissabon musste mit ruppigem Auftreten mächtig kämpfen, um im Spiel zu bleiben. Was Sporting in die gegnerische Hälfte brachte, war weitgehend harmlos: BVB-Torhüter Gregor Kobel hatte lange nur einige Flanken und verunglückte Kopfbälle abzufangen.
Leipzig fand trotz der vor drei Tagen gegen Berlin (6:0) bewährten Formation wenig Zugriff auf das Spiel. Die Angriffsreihe um Yussuf Poulsen hatte Mühe, Zuspiele festzumachen und ein schnelles Nachrücken zu ermöglichen. Bei der ersten gelungenen Offensivaktion taten sich allerdings sofort Räume auf - und RB schlug eiskalt zu.
Nkunku, der beim 3:6 zum Champions-League-Auftakt in Manchester als Dreifachtorschütze geglänzt hatte, traf nach guter Vorarbeit von Emil Forsberg. Der slowenische Schiedsrichter Slavko Vincic gab den Treffer zunächst nicht. Der Video-Referee korrigierte die Entscheidung jedoch.
Die Führung gab RB nur kurz Sicherheit. Leipzig war defensiv äußerst anfällig, die Abstimmung fehlerhaft. Brügge war in der Balleroberung zumeist gedankenschneller. Torhüter Peter Gulacsi verhinderte gegen Charles De Ketelaere (10.) und Vanaken (11.) den Ausgleich.
Vor allem über Leipzigs rechte Seite drangen die Belgier um den starken De Ketelaere auch danach immer wieder gefährlich in Richtung Strafraum. Beim Ausgleich versagte die Leipziger Abseitsfalle, Vanaken musste nur einschieben.
Offensiv war von der zuletzt gezeigten Spielfreude aus der Bundesliga wenig geblieben. RB wirkte im Verlauf der ersten Halbzeit zunehmend ratlos. Pässe in den Raum liefen ins Leere, auch Flanken in den Strafraum fanden selten Abnehmer und stellten Brügge vor keine Probleme. Kurz vor der Pause nutzen die Gäste erneut eine Unsicherheit in der RB-Defensive.
Leipzig kam mit Schwung aus der Kabine. Die Sachsen hatten viel Ballbesitz und blieben im Spielaufbau geduldig. In der besten Phase erhoffte sich Marsch durch die Einwechslung von Angreifer Andre Silva zusätzliche Durchschlagskraft. Viele Verletzungspausen bei Brügge sorgten aber für einen Bruch im Spiel.
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