Der Test habe die "navigatorische Kontrolle und die Stabilität der Rakete bestätigt", erklärte KCNA. "Die Testergebnisse haben bewiesen, dass alle technischen Spezifikationen den Planungsanforderungen gerecht werden."
Verfolgt wurde der Raketentest laut KCNA von dem Top-Funktionär Pak Jong Chon. Den Machthaber in Pjöngjang, Kim Jong Un, erwähnte die Nachrichtenagentur in dem Bericht nicht. Die Staatszeitung "Rodong Sinmun" veröffentlichte ein Foto, das die Rakete beim Start zeigen soll.
Das südkoreanische Militär hatte den nordkoreanischen Raketentest am Dienstag bekannt gegeben, jedoch keine Daten zur maximalen Flughöhe und der Flugstrecke öffentlich gemacht. Südkoreanische Medien berichteten jedoch unter Berufung auf nicht genannte Quellen, dass das Geschoss "andere Flugeigenschaften" aufgewiesen habe als in der Vergangenheit von Nordkorea abgefeuerte Raketen. Südkoreas Präsident Moon Jae-in forderte eine "umfassende Analyse" des Vorgangs.
Hyperschall-Raketen erreichen weitaus höhere Geschwindigkeiten als herkömmliche Raketen. Sie sind zudem flexibler, was ihre Zerstörung durch Raketenabwehrsysteme stark erschwert. Laut KCNA gehörte die Entwicklung einer Hyperschall-Rakete zu den fünf "Top-Prioritäten" des Fünf-Jahres-Plans der Führung in Pjöngjang im Rüstungsbereich.
Sowohl Nord- als auch Südkorea vergrößern aktuell ihre Waffenarsenale. Beobachter befürchten ein Rüstungswettrennen in Ostasien, das auch Auswirkungen auf China und Japan haben könnte. Diesen Monat testete Nordkorea, das wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen steht, nach eigenen Angaben bereits einen Marschflugkörper mit großer Reichweite.
Auch in Südkorea fließen Milliarden in die Waffenentwicklung. Kürzlich testete Seoul erstmals eine U-Boot gestützte ballistische Rakete. Am Dienstag fand eine feierliche Zeremonie zur Inbetriebnahme eines U-Boots statt, das ballistische Raketen mitführen kann.
Die Gespräche zwischen Nord- und Südkorea waren weitgehend zum Erliegen gekommen, seit ein Gipfeltreffen Kim Jong Uns mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump in Hanoi scheiterte. Washington und Seoul sind enge Verbündete. In Südkorea sind derzeit rund 28.500 US-Soldaten stationiert. Der Raketentest vom Dienstag war von den USA und anderen westlichen Regierungen, darunter der Bundesregierung, scharf verurteilt worden.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat wiederholt ihre Bereitschaft bekräftigt, sich ohne Vorbedingungen jederzeit und überall mit nordkoreanischen Vertretern zu treffen, um das Ende des nordkoreanischen Atomprogramms zu erreichen. Nordkorea hingegen hat bislang keine Bereitschaft gezeigt, sein nukleares Waffenarsenal aufzugeben, das es nach eigenen Angaben zur Verteidigung gegen eine mögliche US-Invasion benötigt.
Nach Einschätzung des Professors Lim Eul-chul vom Institut für Fernoststudien der Kyungnam-Universität versucht Pjöngjang, seine Waffenentwicklung als "Mittel einzusetzen, um sich Raum für diplomatisches Manövrieren" zu verschaffen. Zudem wolle Nordkorea seine "militärische Stellung verbessern". Laut Lim ist mit weiteren nordkoreanischen Tests in der Zukunft zu rechnen. "In gewisser Weise war das Verhalten Nordkoreas in jüngster Zeit sehr vorhersehbar. Sie haben militärische Aktionen angekündigt und führen sie nun Schritt für Schritt aus."
isd
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