"Diese Recherche ist hochbrisant", sagte der demokratische Senator Richard Blumenthal. "Es ist ein starker, packender, fesselnder Beweis, dass Facebook von den schädlichen Effekten seiner Seite auf Kinder weiß, und dass es diese Fakten und Erkenntnisse verheimlicht hat."
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, Facebook sei bei seinen Untersuchungen selbst zu dem Schluss gekommen, dass Instagram der psychischen Gesundheit von Jugendlichen schaden könne. So zitierte die Zeitung den Satz: "Wir machen Probleme mit dem eigenen Körperbild für eine von drei Teenagerinnen schlimmer."
Facebook-Sicherheitschefin Davis sagte dazu am Donnerstag vor einem Senatsausschuss, das "Wall Street Journal" habe bewusst negative Elemente der internen Forschung ausgesucht, um ein düsteres Bild von Instagram zu zeichnen. In Wahrheit würden die Facebook-Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche bei elf von zwölf Problemfeldern wie Angstzuständen, Trauer und Essstörungen Instagram als Hilfe empfinden würden.
Die Senatoren forderten, dass Facebook seine gesamte Forschung zu dem Thema zugänglich macht. Davis entgegnete darauf, der Konzern wolle mehr Ergebnisse öffentlich machen, es gebe aber Probleme wegen des Schutzes der Privatsphäre.
Instagram und andere Plattformen, die auf die Selbstinszenierung der Nutzerinnen und Nutzer setzen, geraten immer wieder in die Kritik, vor allem Minderjährige nicht ausreichend vor den Nachteilen zu schützen - etwa vor Cybermobbing oder psychischen Problemen. Zuletzt legte Facebook nach einer Welle der Kritik die Entwicklung einer Instagram-Version für Kinder auf Eis.
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