Münster - (SMS) - Die Statistikdienststelle der Stadt hat die Ergebnisse der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht erfasst, ausgewertet und aufbereitet. Die repräsentative Wahlstatistik für Münster liefert einen detaillierten Blick auf das Wahlverhalten der Münsteranerinnen und Münsteraner.
Alter und Geschlecht
Von den jungen Wählerinnen und Wählern bis 25 Jahre entschied sich knapp die Hälfte (47,9 Prozent) mit der Erststimme für die Kandidatin der Grünen, Maria Klein-Schmeink. Bei den Frauen dieser Altersgruppe lag der Anteil noch darüber (55,8 Prozent). Wählerinnen und Wähler ab 70 Jahre gaben Erst- und Zweitstimme größtenteils der CDU. Der Kandidat der CDU, Dr. Stefan Nacke, erhielt von dieser Altersgruppe mehr als die Hälfte aller Erststimmen (54 Prozent), während die CDU als Partei hier knapp die Hälfte aller Zweitstimmen (49 Prozent) bekam.
Mit der Erststimme wird der Direktkandidat bzw. die Direktkandidatin einer Partei gewählt. Während Klaus Kretzer von der FDP und Maria Klein-Schmeink von den Grünen vor allem von Personen unter 35 Jahre gewählt wurden, waren die Wählerinnen und Wähler des CDU-Kandidaten Dr. Stefan Nacke zu 44,9 Prozent 60 Jahre und älter. Für Svenja Schulze von der SPD stimmten alle Altersgruppen gleichermaßen.
Mit der Zweitstimme wird die Landesliste einer Partei gewählt. Die Stimmenverteilung nach Altersgruppen ergibt ein ähnliches Bild wie bei den Erststimmen.
Stimmensplitting
Bei allen vier Parteien gibt es eine hohe Stimmenbindung bei der Erststimme: Bei der CDU stimmten 76,7 Prozent auch mit der Zweitstimme für die CDU, bei der SPD waren es 70,2 Prozent, bei der FDP 78,1 Prozent und bei den Grünen 75,4 Prozent. Bei den Zweitstimmen stellt sich die Situation folgendermaßen dar: Von den Wählerinnen und Wählern, die ihre Zweitstimme der CDU gaben, wählten 89,5 Prozent auch mit der Erststimme den CDU-Kandidaten. Bei den Grünen wählten 79,9 Prozent der Zweistimmen auch mit der Erststimme die Grünen-Kandidatin, bei der SPD waren es 72,2 Prozent und bei der FDP 47,8 Prozent. 31,6 Prozent der für die FDP abgegebenen Zweitstimmen gingen an den Kandidaten der CDU.
Wahlbeteiligung nach Alter
Knapp die Hälfte der jungen Wählerinnen und Wähler im Alter von 18 bis 20 Jahren nutzte ihr Wahlrecht im Wahllokal (47,6 Prozent), während 27,4 Prozent von der Briefwahl Gebrauch machten. Ein Viertel der jungen Wahlberechtigten nutzte das Wahlrecht nicht. Bei den jungen Männern lag der Anteil der Nichtwähler bei 29 Prozent, bei den jungen Frauen bei 21 Prozent. Bei den Wahlberechtigten im Alter von 21 bis 24 Jahren ließ ein Fünftel (20 Prozent) die Chance verstreichen, über die Zusammensetzung des Bundestages mitzubestimmen.
Die höchste Wahlbeteiligung erreichte in Münster die Gruppe der Wahlberechtigten ab 70 Jahre. Ihr Anteil lag bei 87 Prozent. Bei den Männern dieser Altersgruppe lag die Wahlbeteiligung sogar bei 89,1 Prozent. Mehr als die Hälfte der Seniorinnen und Senioren nutzte die Briefwahl, um ihre Stimme abzugeben.
Die repräsentative Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2021 betrachtet detailliert die Parteien, die in Münster mehr als fünf Prozent der Zweitstimmen erhielten. Grundlage der repräsentativen Wahlstatistik ist das Wahlstatistikgesetz, das die Wahrung des Wahlgeheimnisses bei der Durchführung und Veröffentlichung der Statistik gewährleistet.
Alle Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik sind im Stadtportal zu finden:
www.stadt-muenster.de/statistik-btw2021
Grafiken: Erststimmen und Stimmensplitting
Grafiken: Stadt Münster.