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Facebook und co. lahmgelegt

Online-Plattformen Facebook, Instagram und Whatsapp von Ausfall betroffen.

Der Online-Riese Facebook und seine Tochterdienste Instagram und Whatsapp sind am Montag von einem größeren Ausfall betroffen gewesen. Zahlreiche Nutzer konnten die Plattformen zeitweise nicht erreichen, wie Tracking-Websites zeigten. Es gab zehntausende Hinweise auf Probleme, betroffen waren möglicherweise dutzende Millionen von Nutzern in zahlreichen Ländern. 

Die Website Downdetector meldete ab 17.45 Uhr (MESZ) Ausfälle in Ballungsräumen in Nordamerika und Teilen Europas. Nutzer versuchten demnach erfolglos, auf ihre Konten bei Facebook zuzugreifen, den Fotodienst Instagram zu nutzen oder über den Messengerdienst Whatsapp Nachrichten zu verschicken. Facebook-Nutzern wurde die Fehlermeldung angezeigt: "Etwas ist schief gelaufen. Wir arbeiten daran und werden es so schnell wie möglich beheben."

"Uns ist bekannt, dass einige Nutzer Probleme beim Zugriff auf unsere Apps und Produkte haben", schrieb Facebook-Sprecher Andy Stone im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Wir arbeiten daran, die Dinge so schnell wie möglich wieder zu normalisieren und entschuldigen uns für etwaige Unannehmlichkeiten." Mögliche Gründe für den Ausfall nannte Facebook nicht.

Die Probleme bescherten anderen Internetdiensten großen Zulauf. So erklärte der Messengerdienst Signal auf Twitter, die Zahl der Neuanmeldungen sei stark angewachsen. "Willkommen allerseits!"

Der Ausfall trifft Facebook inmitten einer Krisenphase. Seit Wochen gibt es Negativ-Schlagzeilen über den Umgang des Internetriesen mit eigenen Untersuchungen zur Frage, wie schädlich die Online-Angebote - insbesondere Instagram - etwa für jugendliche Nutzer sind.

Erst am Sonntag gab sich die frühere Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen als Whistleblowerin zu erkennen, die Dokumente des Konzerns an das "Wall Street Journal" weitergereicht hatte. Die 37-Jährige wirft ihrem ehemaligen Arbeitgeber unter anderem vor, Profit systematisch über Sicherheit zu stellen. 

Sie habe in der Vergangenheit auch für andere Unternehmen der Branche wie Google und Pinterest gearbeitet, aber Facebook sei "bedeutend schlimmer" als alles, was sie zuvor gesehen habe, sagte Haugen dem Sender CBS. Der Algorithmus, der festlegt, welche Inhalte Nutzern angezeigt werden, sei darauf ausgelegt eine Reaktion hervorrufen - und "es ist einfacher, Menschen zu Wut zu inspirieren als zu anderen Emotionen". 

"Die heutige Version von Facebook reißt unsere Gesellschaften auseinander und führt zu ethnischer Gewalt auf der ganzen Welt", sagte Haugen weiter. Am Dienstag wird sie vor dem US-Kongress aussagen.

fs/isd