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Bildungscampus für Gesundheitsberufe geht an den Start

Zum 1. Januar 2020 hat die Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH (BBG) offiziell den Betrieb aufgenommen. Die Ausbildungseinrichtungen von Vivantes und Charité gehen in der neuen gemeinnützigen Einrichtung auf

Zum Start besuchen etwa 1.700 Schülerinnen und Schüler, die Gesundheitsberufe erlernen, den Bildungscampus an drei Standorten in Berlin. Die Schulkapazitäten sollen schrittweise bis auf 3.000 Plätze erweitert werden. Daher wird ein passendes Grundstück für einen neuen, gemeinsamen Campus gesucht.


Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung: „Der geplante Ausbildungscampus von Charité und Vivantes ist ein Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland. Es geht dabei um viel mehr als um eine Pflegeschule, die beide Konzerne zusammenführen. Es wird ein echter Campus entstehen mit modernen Lernmethoden und vielseitiger Vernetzung. Ziel ist es, die Ausbildungskapazitäten weiterhin erheblich auszuweiten. Ich freue mich, dass viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen im Rahmen des „Berliner Paktes für die Pflege“ ihre Kapazitäten deutlich erweitern. Berlin stellt dafür erhebliche Investitionsmittel zur Verfügung und fördert die Ausweitung der Ausbildungskapazitäten. Fest steht: Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Fachkräfte. Dem wirken wir entgegen.“

Dr. Andrea Grebe, Vorsitzende der Vivantes Geschäftsführung: „Vivantes und Charité gehörten bisher schon zu den größten Ausbildungsbetrieben im Gesundheitsbereich. Mit dem neuen gemeinsamen Aus- und Weiterbildungszentrum bündeln wir nicht nur unsere Kräfte und Kompetenzen, sondern stellen uns auch den kommenden Herausforderungen, beispielsweise durch das Pflegeberufe-Reformgesetz oder die zunehmende Akademisierung. Wir wollen junge Menschen auch künftig begeistern und sie auf hohem Niveau in Gesundheitsberufen ausbilden.“

Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin: „Die Kooperation von Charité und Vivantes in der Aus- und Weiterbildung ist eine der elementaren Empfehlungen der Zukunftskommission ‚Gesundheitsstadt Berlin 2030‘ – mit dem Bildungscampus setzen wir diese Empfehlung um und intensivieren unsere Zusammenarbeit, um den wachsenden Fachkräftebedarf im Gesundheitswesen nachhaltig zu sichern. Darüber hinaus ist der gemeinsame Bildungscampus ein wichtiger Baustein, um Berlin zu einem international führenden Medizin-Standort weiterzuentwickeln.“

Christine Vogler, pädagogische Geschäftsführerin Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe (BBG): „Im Bildungscampus bringen wir auf besondere Art und Weise verschiedene Bildungsstandorte, Fachbereiche und Akteure des Gesundheitswesens zusammen. Dies ermöglicht uns eine ganz neue Dimension des Austauschs und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung für Berlin.“

Möglich wird der Bildungscampus durch die Kooperation des größten kommunalen Klinikkonzerns Vivantes und der landeseigenen Universitätsklinik Charité: Vivantes hält 51 Prozent der Anteile, die Charité 49 Prozent. Die Charité-Gesundheitsakademie bildete bislang rund 600 junge Menschen in Pflegeberufen in Berlin-Mitte aus, das Vivantes Institut für berufliche Bildung im Gesundheitswesen hatte etwa 1.100 Auszubildende an zwei Standorten, in Neukölln und in Reinickendorf.

Im geplanten Aus- und Weiterbildungscampus sollen künftig Auszubildende aus acht verschiedenen Gesundheitsberufen an einem gemeinsamen Standort lernen: Anästhesietechnische Assistent*innen (ATA), Diätassistent*innen, Pflegefachfrauen/ Pflegefachmänner, Pflegehelfer*innen, Hebammen, Logopäd*innen, Operationstechnische Assistent*innen (OTA) und Physiotherapeut*innen.

Hinzu kommen staatlich anerkannte Weiterbildungen und Qualifizierungen mit Zertifikat. Da die Nähe der Pflege zur Wissenschaft wichtig ist, werden drei duale Studiengänge zusammen mit drei kooperierenden Hochschulen angeboten: Midwifery an der Hochschule Osnabrück, Health Care Studies an der Hamburger Fern-Hochschule und Gesundheits- und Pflegemanagement an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin.