Münster (pbm/acl). Mit einer Gesprächsreihe widmet sich die Pfarrei St. Joseph Münster-Süd unterschiedlichen Aspekten des Themas Missbrauch. An vier Abenden im Januar werden Referentinnen und Referenten biblisch, pastoral, juristisch und aus der Perspektive von Betroffenen auf das Thema schauen. Der erste Abend findet am Mittwoch, 8. Januar, ab 19.30 Uhr im Pfarrheim am St.-Josefs-Kirchplatz 5-7 statt.
Seit 16 Jahren bietet die Pfarrei ein sogenanntes „Kleines theologisches Seminar“ an und bearbeitet in Vortrag und Gespräch ein theologisches Thema. Den Anlass für das diesjährige Thema erklärt Pfarrer Dr. Stefan Rau: „Bekanntlich hat sich ein emeritierter Pfarrer unserer Pfarrei im vergangenen Sommer in unserer Geist-Kirche sehr fragwürdig zum Thema ‚Vergebung für Missbrauchs-Täter‘ geäußert. In vielen Mails und Anrufen, die ich danach bekam, spielte die Frage ‚Recht auf Vergebung / Pflicht zur Vergebung‘ ein große Rolle.“
So steht der erste Abend am 8. Januar unter der Überschrift „Gott der Barmherzige und Gerechte?“ Der Theologe Prof. Dr. Thomas Söding von der Ruhr-Universität Bochum stellt biblische Grunddaten zum Gottes- und Menschenbild vor.
„Schuldig und / oder krank?“ Diese Frage steht über dem zweiten Abend am 15. Januar. Die Pastoralreferentin Jutta Kasberg und Pfarrer Bernhard Hertwig berichten von ihren Erfahrungen in der Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt, der Psychiatrie und Forensik.
Am 22. Januar geht es um den Aspekt „Straf-Recht des Staates?“. Der Jurist Dr. Robert Fischer aus Münster wird über Sühne, Prävention und Resozialisierung sprechen.
Den Abschluss bildet am 29. Januar die Frage „Vergebung: Recht der Täter / Pflicht der Opfer?“. Erika Kerstner aus Karlsruhe von der ökumenischen Initiative „GottesSuche – Glaube nach Gewalterfahrungen“ wird die Perspektive Missbrauchsbetroffener einnehmen.
Alle vier Abende bieten einen Impulsvortrag sowie Gelegenheit zum Gespräch.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, die Abende enden um 21 Uhr. Der Eintritt ist
frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.