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Gegenmittel gegen Dengue-Fieber entdeckt

Forscher haben erstmals ein mögliches Gegenmittel gegen das Dengue-Fieber entdeckt.

Tests in Zellkulturen und Mäusen ergaben, dass ein neu identifizierter Wirkstoff das Virus effektiv bekämpfen und Erkrankungen vorbeugen kann, wie aus der am Mittwoch in der US-Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie hervorgeht. Der Wirkstoff kann demnach sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung nach einer Ansteckung eingenommen werden.

Die Forscher Scott Biering und Eva Harris von der Universität Berkeley im US-Bundesstaat Kalifornien sprachen von einer "spannenden" Entwicklung im Kampf gegen Dengue und von einem "großen Fortschritt" bei der Suche nach einem Medikament.

Bei der Überprüfung tausender Wirkstoff-Kandidaten sei wie bei "der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen" der Wirkstoff JNJ-A07 identifiziert worden, sagte der an den Untersuchungen beteiligte belgische Virologe Johan Neyts der Nachrichtenagentur AFP. Noch nie habe ein Wirkstoff bei infizierten Tiere so gute Ergebnisse gebracht.

JNJ-A07 zielt den Angaben zufolge auf die Interaktion zwischen zwei Proteinen im Dengue-Virus ab, die für seine Replikation entscheidend sind, und wirkt gegen alle vier Virus-Typen. Der Wirkstoff wurde nach Angaben von Neyts inzwischen noch "leicht optimiert", die klinische Entwicklung hat der Pharmakonzern Johnson & Johnson übernommen.

Das Dengue-Virus wird von Stechmücken vor allem in den Tropen und Subtropen übertragen. Jedes Jahr infizieren sich weltweit mindestens 98 Millionen Menschen. Bislang gibt es keine Medikamente gegen das Virus, behandelt werden nur die Beschwerden. Ein Impfstoff wird nur in einigen Ländern genutzt, er wirkt zudem nur gegen einen Virus-Typ.

Dengue-Fieber kommt vor allem in Mittel- und Südamerika, in Süd- und Südostasien sowie in Afrika vor. Durch Globalisierung und Klimawandel ist das Dengue-Fieber aber weltweit auf dem Vormarsch. Mittlerweile sind 128 Länder betroffen.

Die Symptome der Krankheit ähneln denen einer schweren Grippe. In schweren Fällen kann es auch zu inneren Blutungen und einem tödlichen Verlauf kommen. Kinder sind besonders gefährdet.

mid/ju