Der IG Bau-Bundesvorsitzende, Robert Feiger, sprach von "den schwierigsten Verhandlungen im Baugewerbe seit Jahren". Er hoffe, "dass die Arbeitgeber den Weg der Vernunft gehen und dass es uns gelingt, in der kommenden Woche die Steine aus dem Weg zu räumen." Dies sei allerdings ungewiss. "Das Damoklesschwert eines bundesweiten Bau-Streiks schwebt nach wie vor über der Verhandlung", warnte der Gewerkschaftschef.
Laut IG Bau gab es lediglich eine leichte Annäherung zwischen den Tarifpartnern. In entscheidenden Punkten lägen die Positionen allerdings "noch weit auseinander". Dies betreffe insbesondere die Regelung einer generellen Entschädigung für die Fahrzeiten zu den Baustellen, führte Feiger aus. "Hier wird es mit uns keine 'Light-Lösung' geben."
Auch bei der Anhebung der Löhne stünden die Arbeitgeber weiter auf der Bremse, kritisierte der IG Bau-Branchenvorstand für das Bauhauptgewerbe, Carsten Burckhardt. "Und das vor dem Hintergrund des seit langem anhaltenden Baubooms und der Rekordumsätze, die die Branche verzeichnet." Positiv bewertete die IG Bau die Ankündigung der Arbeitgeber, am Mindestlohn 2 im Westen – also am unteren Lohnsockel für qualifizierte Bauarbeiter – festhalten zu wollen.
Die IG Bau hat für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,3 Prozent und einen Lohnangleich zwischen Ost und West gefordert. Die Tarifverhandlungen dauern bereits mehrere Monate. Nach dem Scheitern der fünften Verhandlungsrunde Ende September hatten beide Seiten eine Schlichtung vereinbart.
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© Agence France-Presse