Vor 25.000 Zuschauer im ausverkauften Volkspark hatte Ianis Hagi, der Sohn von Rumäniens Fußball-Ikone Gheorghe Hagi, bereits in der 9. Minute das 0:1 und damit das erste Gegentor in der Flick-Ära erzielt. Serge Gnabry (52.) traf mit seinem 20. Länderspieltor zwischenzeitlich zum 1:1, ehe Müller seinen großen Auftritt hatte.
Schon im nächsten Qualifikationsspiel am kommenden Montag (20.45 Uhr/RTL) in Nordmazedonien könnte Deutschland das Ticket zur WM 2022 vorzeitig buchen. Allerdings hatte sich die DFB-Auswahl bei der 1:2-Hinspielpleite im vergangenen März kräftig blamiert.
Flick musste kurzfristig auf seinen Kapitän Manuel Neuer verzichten, der Torhüter von Bayern München fiel wegen Adduktoren-Problemen aus. Dadurch erhielt der ewige Herausforderer Marc-Andre ter Stegen eine unverhoffte Bewährungschance - beim ersten Schuss auf sein Tor war er aber gleich geschlagen. Beim Treffer von Hagi war der Profi des FC Barcelona machtlos, die größere Schuld trugen Thilo Kehrer und Antonio Rüdiger, die den rumänischen Torschützen beim Dribbling nicht aufhalten konnten.
Nur kurz zuvor hatte Joshua Kimmich, der für den verletzten Neuer die Kapitänsbinde trug, schon für die Ausführung eines Strafstoßes bereit gestanden. Doch Schiedsrichter Cüneyt Cakir revidierte seine Elfmeter-Entscheidung nach Ansicht der Videobilder. Timo Werner war nach einem kurzen Kontakt am Fuß gegen Andrei Burca zu Boden gegangen.
Die hektische Anfangsphase schien sich auf die deutsche Mannschaft, die sich einige Fehlpässe und Unkonzentriertheiten leistete, zu übertragen. Die Rumänen, vor denen Flick vorher noch gewarnt hatte ("Die wollen Fußball spielen"), waren trotz ihrer defensiven 5-4-1-Ausrichtung zu Beginn gefährlich. Das schnelle Umschaltspiel und der direkte Zug zum Tor stellte die DFB-Abwehr vor einige Probleme.
Offensiv war das Flick-Team zwar bemüht, aber es fehlte zunächst die Zielstrebigkeit und auch das Glück, um den Abwehrblock des Gegners zu knacken. Serge Gnabry (17., 35. und 44.) und Marco Reus (33.), der in der Startelf den Vorzug vor Müller erhalten hatte, vergaben in der ersten Halbzeit gute Torchancen. Werner, der in den ersten drei Spielen unter Flick jeweils getroffen hatte, agierte insgesamt unglücklich.
Nach dem Seitenwechsel kamen die deutschen Spieler mit viel Schwung aus der Kabine, der schnelle Ausgleichstreffer durch Gnabry durch einen satten Fernschuss gab dem Team zusätzliches Selbstvertrauen. Die Rumänen wurden immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt und hatten immer mehr Mühe, die schnellen Angriffe der Gastgeber zu unterbinden. Die Führung brachte dann ein Eckball, Müller stand am zweiten Pfosten richtig.
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