Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Tausende Iraker bei Trauerzug für Soleimani

Die Führung in Teheran hatte bereits kurz nach dem tödlichen US-Angriff Vergeltung angekündigt. Der Angriff war von US-Präsident Donald Trump befohlen worden. International wird eine Gewalteskalation im Nahen Osten befürchtet

Tausende Iraker haben am Samstag in der irakischen Hauptstadt Bagdad an einem Trauerzug für den iranischen Elite-General Kassem Soleimani und den irakischen Milizenführer Abu Mehdi al-Muhandis teilgenommen. Sie skandierten "Tod für Amerika" und forderten "Rache" für die Tötung al-Muhandis, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Einige Teilnehmer hielten Bilder des geistlichen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, und des libanesischen Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah in die Höhe.

Soleimani und der Vize-Chef der Hasched-al-Schaabi-Milizen, al-Muhandis, waren in der Nacht zum Freitag durch einen US-Drohnenangriff nahe des Flughafens von Bagdad getötet worden. Insgesamt kamen dabei zehn Menschen ums Leben, fünf Iraker und fünf Iraner. 

Ihre Särge waren mit ihren jeweiligen Nationalflaggen bedeckt und wurden auf Fahrzeugen durch die schwarz gekleidete Menge im schiitischen Bezirk Kadhimija gefahren. Im Anschluss an den Trauerzug war ein Staatsbegräbnis mit irakischen Würdenträgern in der Grünen Zone Bagdads geplant, wo viele Ministerien und Botschaften liegen. 

Die Leichen der getöteten Iraner sollen am Samstagabend in ihre Heimat geflogen werden. Dort war eine dreitägige Staatstrauer zu Ehren Soleimanis ausgerufen worden. Der langjährige Anführer der Al-Kuds-Brigaden, die zu den Revolutionsgarden gehören, soll am Dienstag in seiner Heimatstadt Kerman beigesetzt werden. Präsident Hassan Ruhani sprach der Familie Soleimanis bereits persönlich sein Beileid aus.

Die Führung in Teheran hatte bereits kurz nach dem tödlichen US-Angriff Vergeltung angekündigt. Der Angriff war von US-Präsident Donald Trump befohlen worden. International wird eine Gewalteskalation im Nahen Osten befürchtet. 

ut/noe

© Agence France-Presse