Die Bundeswehr hält auch angesichts der heiklen Sicherheitslage im Irak an ihrem geplanten Kontingentwechsel fest. Die ersten 30 Soldaten aus Mecklenburg-Vorpommern würden planmäßig "in diesen Tagen" nach Erbil im Nordirak fliegen und dann auf ihre Einsatzorte im Irak verteilt, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Wenig später sollten dann die nächsten 30 Soldaten ebenfalls aus dem norddeutschen Raum folgen.
Insgesamt sind im Rahmen der internationalen Mission gegen den Islamischen Staat (IS) derzeit 415 deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, wie der Sprecher weiter sagte. Davon sind knapp 280 in Jordanien stationiert, der Rest ist im Irak, vor allem im nördlichen Erbil sowie im zentralirakischen Tadschi. Bis der routinemäßige Kontingentwechsel abgeschlossen sei, dauere es erfahrungsgemäß zwei bis vier Wochen, sagte der Sprecher.
Angesichts der explosiven Lage im Irak hat die Bundeswehr die Ausbildung von Sicherheitskräften dort vorübergehend ausgesetzt. Zuvor hatte der kommandierende General der Anti-IS-Koalition entschieden, die Sicherheitsmaßnahmen für die im Irak stationierten internationalen Truppen zu verschärfen. Grund ist die hochvolatile Lage im Irak, nachdem dort der einflussreiche iranische General Kassem Soleimani durch die USA getötet worden war. Der Iran schwor Vergeltung.
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