Müller forderte einen internationalen "Durchbruch beim Artenschutz" vergleichbar dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015. "Das liegt in unserem eigenen Interesse: Je mehr natürliche Lebensräume vernichtet werden, umso größer wird auch die Gefahr, dass weitere Viren vom Tier auf den Menschen überspringen und schwere Krankheiten auslösen."
Der CSU-Politiker kritisierte, dass bisher nur acht Prozent der Meeres- und 17 Prozent aller Landflächen weltweit unter Schutz stünden. Er forderte eine Ausweitung der Schutzgebiete auf 30 Prozent der Meeres- und Landflächen.
Die Industrieländer forderte der Minister auf, ihre Mittel zum Erhalt der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verdoppeln. Als deutschen Beitrag für die kommende Legislaturperiode schlug er eine Milliarde Euro jährlich vor. Darüber hinaus müsse die Privatwirtschaft an der Finanzierung von Artenschutz beteiligt werden.
An diesem Montag beginnt im chinesischen Kunming die Welt-Biodiversitätskonferenz. Der politische Teil der Konferenz findet in dieser Woche größtenteils virtuell statt. Die deutsche Delegation wird von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) geleitet. Bei einem Präsenz-Gipfel vom 25. April bis 8. Mai des kommenden Jahres soll dann ein globales Artenschutzabkommen mit Zielen bis 2030 vereinbart werden.
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