Konzentriert legt die angehende Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Luisa Konert einen Venenkatheter bei der Patientin, Nele Buckup, Medizinstudentin im Praktischen Jahr (PJ), liest in der Zeit aufmerksam in der Krankenakte der Frau. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine ganz normale Szene im Krankenhausalltag, ist eine Situation aus der erfolgreichen Pilotphase des interprofessionellen Unterrichtskonzepts (ipUK) am UKM (Universitätsklinikum Münster), die heute zu Ende geht. Das neue Ausbildungskonzept, in dem ärztliche und pflegerische Nachwuchskräfte gemeinsam lernen, wird ab Januar 2022 in der Chirurgie fest etabliert.
Münster - (ukm/js) - In den letzten vier Wochen haben Nele Buckup und Luisa Konert sowie ein weiteres Tandem bestehend aus PJler und Pflegeauszubildender im dritten Lehrjahr fünf Patientinnen und Patienten in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie weitgehend eigenverantwortlich versorgt. UKM-Pflegedirektor Thomas van den Hooven erklärt das ipUK-Konzept so: „Nach der Ausbildung müssen unsere Nachwuchskräfte sich im Arbeitsalltag auf der Station behaupten können und genau das lernen sie hier: Patienten eigenverantwortlich zu versorgen und die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen.“
Im Hintergrund stehen jederzeit erfahrene Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung: Begleitet werden die Auszubildenden und die PJ-Studierende von pflegerischen Praxisanleitern und einer Assistenzärztin, die für dieses Projekt eigens freigestellt sind. „So stellen wir eine optimale Ausbildung, aber natürlich auch eine optimale Patientenversorgung sicher“, betont Prof. Dr. Andreas Pascher, Klinikdirektor der UKM Chirurgie. In seiner Klinik wird die Ausbildungseinheit ab Januar 2022 für zwei Jahre fest etabliert. „Diese Art des gemeinsamen Lernens ist die Zukunft“, ist er von dem Ausbildungskonzept überzeugt.
„Einige Tätigkeiten, wie beispielsweise das Legen von Blasenkathetern, müssen Ärzte auf der Station regelmäßig anfordern, selbst gemacht oder gesehen habe ich es im Studium allerdings noch nie. Deshalb war das eines der ersten Dinge, bei der ich die Pflegekraft begleitet habe“, berichtet die angehende Ärztin Nele Buckup. Auch Pflegeauszubildende Luisa Konert betont die Vorteile der engen Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen: „Rückfragen zur Patientenversorgung, beispielsweise zur Medikamentengabe, konnten wir jederzeit direkt und unmittelbar mit dem Ärzteteam abstimmen. Dieses Projekt war eine super Vorbereitung auf das Examen und wir haben unheimlich viel voneinander lernen können.“
Die Planung und Umsetzung des interprofessionellen Unterrichtskonzepts ist Teil des Projekts UKM Magnet. Als eines der ersten Krankenhäuser deutschlandweit strebt das UKM eine Magnet-Zertifizierung an – ein Konzept aus den USA, mit dem Krankenhäuser dort erfolgreich eine verbesserte Arbeitszufriedenheit der Pflegenden und gleichzeitig eine bessere Versorgungsqualität der Patienten erreicht haben. Mehr Informationen unter www.magnet-ukm.de
Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Münster (UKM)