Bei dem Treffen handle es sich um einen "informellen Austausch", der jedoch "keine Anerkennung der 'Übergangsregierung'" am Hindukusch darstelle, betonte Massrali. Auch Vertreter der USA nahmen nach ihren Angaben bei den Gesprächen in Doha teil. Massrali machte keine weiteren Angaben zur Anzahl oder den Funktionen der EU-Delegierten.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte vor den Gesprächen am Dienstag erklärt, die EU wolle ihre direkte Hilfe für das afghanische Volk verstärken, um einen "Zusammenbruch" abzuwenden. "Wir können nicht 'abwarten und sehen, was passiert'. Wir müssen handeln, und zwar schnell", forderte er.
Die internationale Gemeinschaft steht derzeit vor der schwierigen Aufgabe, den Afghanen dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen, ohne dabei die Taliban-Herrschaft zu unterstützen. Am Montag waren bereits deutsche Vertreter zu Gesprächen mit hochrangigen Taliban in Doha zusammengekommen. Zuvor waren am Wochenende in Doha erstmals seit dem US-Rückzug aus Afghanistan Vertreter der USA und der Taliban persönlich zusammengekommen.
Die Taliban waren im August rund 20 Jahre nach dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten in Afghanistan wieder an die Macht gekommen. Die Islamisten bemühen sich seitdem um die internationale Anerkennung ihrer Regierung sowie um humanitäre Hilfe, um eine Hungerkatastrophe in dem von ausländischen Entwicklungsgeldern abhängigen Land zu verhindern.
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