Einem UN-Bericht vom Mai zufolge müssen die weltweiten Ausgaben für den Schutz und die Wiederherstellung der Natur in diesem Jahrzehnt verdreifacht werden, um ein massenhaftes Artensterben zu verhindern. Einige reichere Länder lehnen die Einrichtung eines neuen Fonds zu diesem Zweck jedoch ab. Sie argumentieren, dass es bereits eine UN-Initiative für den Naturschutz in Entwicklungsländern gibt, die bei der Finanzierung grüner Projekte hilft.
Die Welt-Biodiversitätskonferenz war am Montag im chinesischen Kunming angelaufen. Wegen der Corona-Pandemie findet zunächst ein erster politischer Teil der Konferenz über eine Woche verteilt größtenteils virtuell statt. Bei einer Präsenz-Veranstaltung im kommenden Jahr soll dann ein globales Artenschutzabkommen mit Zielen bis 2030 vereinbart werden - ähnlich wie das Klimaschutzabkommen von Paris 2015.
Den Winter über laufen Gespräche auf Experten-Ebene. Die Frage der Finanzierung wird bei Verhandlungen in Genf im Januar und später beim zweiten offiziellen Teil der Konferenz im April und Mai behandelt werden.
Einem bisherigen Entwurf für das globale Abkommen zufolge sollen sich die Länder dazu verpflichten, bis 2050 "im Einklang mit der Natur zu leben". Dafür werden 21 "Ziele für dringende Maßnahmen" formuliert. So sollen 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer bis zum Jahr 2030 unter Schutz gestellt werden und die Ausgaben für den Artenschutz innerhalb eines Jahrzehnts auf umgerechnet 173 Milliarden Euro jährlich steigen.
In seiner Rede teilte Chinas Präsident auch einen Seitenhieb gegen USA aus, die zu der Handvoll Länder gehören, welche die UN-Konvention zum Erhalt der Artenvielfalt nicht unterzeichnet haben. "Wir sollten echten Multilateralismus praktizieren und uns an internationale Regeln halten, die nicht nach eigenem Gutdünken ausgenutzt oder verworfen werden dürfen", sagte Xi.
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