Dem "Wall Street Journal" zufolge sind in mindestens fünf Familien, die mit der Botschaft in Kolumbien in Verbindung stehen, Symptome der mysteriösen Krankheit aufgetreten. Die US-Vertretung in Bogotá ist eine der größten der Welt. Neben Berufsdiplomaten und Personal sind auch zahlreiche Geheimdienstagenten und Beamten der Drogenbekämpfungsbehörde dort stationiert.
Die ersten Fälle des "Havanna-Syndroms" waren 2016 bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht. Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Kuba litten unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen. Die Angelegenheit kam erst ein Jahr später ans Licht, als der damalige US-Präsident Donald Trump als Reaktion auf die Vorfälle die meisten seiner Diplomaten aus Havanna abberief.
Später kamen Fälle in China, Russland und den USA hinzu. Im Juli vergangenen Jahres schrieb das Magazin "The New Yorker" über mehr als zwanzig Fälle in Wien. Zuletzt berichtete das "Wall Street Journal" von Fällen unter US-Diplomaten in Deutschland.
Einem Bericht der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA zufolge ist "gezielte Energie von Funkwellen" die wahrscheinlichste Ursache für die Symptome. Dahinter könnte den USA zufolge Russland stecken.
US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag ein Gesetz zur finanziellen Unterstützung von Opfern der mysteriösen Krankheit unterzeichnet. Das Havanna-Gesetz sieht finanzielle Entschädigung für Mitarbeiter des Außenministeriums und der CIA vor, die Hirnverletzungen erlitten haben.
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