In Frankreich muss der Gesundheitspass für viele Veranstaltungen und an vielen öffentlichen Orten vorgelegt werden. Er weist eine vollständige Corona-Impfung, eine Genesung von Covid-19 oder einen negativen Corona-Test nach.
Ursprünglich hatte der Gesundheitspass nur bis zum 15. November eingesetzt werden sollen. Nach dem Gesetzentwurf muss die Regierung dem Parlament bis spätestens Ende Februar 2022 die Gründe für eine Verlängerung des Passes darlegen. Auch die rechtliche Basis für das Verhängen von Ausgangssperren und das Schließen von Betrieben im Fall eines neuen Aufflammens der Pandemie soll bis zum Sommer gelten.
"Es geht nicht darum, dass wir den Gesundheitspass bis zum 31. Juli verlängern", betonte Regierungssprecher Gabriel Attal in den Sendern BFMTV und RMC. Die Regierung gebe sich lediglich "die Möglichkeit, ihn einzusetzen". Sobald es möglich sei, werde die Regierung darauf verzichten.
Aus Protest gegen den Gesundheitspass und weitere Corona-Maßnahmen gehen in Frankreich regelmäßig Menschen auf die Straße. Die Zahl der Demonstranten hat in den vergangenen Wochen aber abgenommen. Am vergangenen Samstag waren es noch etwa 40.000.
Von Freitag an sollen in Frankreich Corona-Tests in bestimmten Fällen kostenpflichtig werden, in erster Linie für nicht geimpfte Erwachsene ohne medizinische Gründe. Die Regierung hofft, auf diese Weise weitere Menschen zum Impfen zu bewegen. In Deutschland sind die Bürgertests bereits seit vergangenem Montag im Normalfall nicht mehr kostenlos.
Derzeit haben etwa 88 Prozent aller Franzosen im Alter von über zwölf Jahren mindestens eine Impfdosis erhalten. Unterdessen ist die Corona-Inzidenz in Frankreich landesweit unter 50 gesunken. In Deutschland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert-Koch-Instituts derzeit bei etwa 65. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.
kol/dja
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