Im Detail sieht der ausgehandelte Kompromiss für die Beschäftigten im Westen Lohnerhöhungen in drei Schritten vor: 2,0 Prozent zum 1. November, 2,2 Prozent zum 1. April 2022 und noch einmal 2,0 Prozent zum 1. April 2023. Außerdem gibt es eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Zusätzlich sind Einmalzahlungen vorgesehen.
Die Beschäftigten im Osten erhalten 3,0 Prozent mehr Lohn zum 1. November, 2,8 Prozent zum 1. April 2022 und 2,7 Prozent zum 1. April 2023. Hier gibt es eine Corona-Zahlung in Höhe von 220 Euro.
Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen schrittweise erhöht werden. Für die Entschädigungsforderungen für die teils langen Anfahrten zu den Baustellen wurden pauschale nach Kilometern gestaffelte Beiträge vereinbart. Die Tarifvertragsparteien haben nun 14 Tage Zeit, dem Tarifvorschlag zuzustimmen.
Die Tarifverhandlungen für das Bauhauptgewerbe mit seinen 890.000 Beschäftigten hatten sich hingezogen - fünf Verhandlungsrunden brachten keine Einigung, es drohten Streiks. In zwei Schlichtungsrunden unter Moderation des Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, gelang nun eine Einigung.
"Unsere Vorstellungen für eine gerechtere Entlohnung der Beschäftigten lagen durchaus höher, aber mit diesem Kompromiss können wir leben", erklärte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Robert Feiger. Auf Arbeitgeberseite verhandelten der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sowie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Die Arbeitgeber lobten die lange Laufzeit des Pakets - diese bringe Planungssicherheit für die Unternehmen.
hcy/cha
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