München - (ots) - Vernachlässigung,
Gewalt, Missbrauch: Die Zahl der Inobhutnahmen von Kindern aus in
Deutschland lebenden Familien steigt. Eine alarmierende Entwicklung,
denn es trifft dabei die Schwächsten der Gesellschaft. Die dreistündige
Dokumentation "Deutschlands verlorene Kinder" der Autorin Jasmin Cilesiz
begleitet Heranwachsende, die bedrückende Schicksale durchleben
mussten, wirft einen Blick in Pflegefamilien und zeigt die Arbeit von
Hilfsorganisationen und Einrichtungen. In der anschließenden
Talk-Sendung "Deutschlands verlorene Kinder - Was sich jetzt ändern
muss!" werden die drängendsten Fragen diskutiert, die der Film aufwirft.
Der Themenabend wird werbefrei ausgestrahlt.
Die RTLZWEI-Dokumentation geht der Frage nach, welche Auswirkung die Kindheit auf unser Leben hat. Was bedeutet es, wenn sie unter traumatischen Umständen abläuft? Welche Chancen haben Kinder unter diesen Vorzeichen psychisch stabile Erwachsene zu werden und welche Hilfen greifen, damit Heranwachsende aus schlimmen Verhältnissen dennoch eine Aussicht auf ein normales Leben haben? Die Autorin Jasmin Cilesiz erzählt die Geschichten vor allem aus der Perspektive der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihres direkten Umfeldes - respektvoll, mit großer Sorgfalt und Empathie.
Der Film lässt außerdem Menschen zu Wort kommen, die sich für Heranwachsende in Not engagieren, darunter Therapeuten, Sozialpädagogen, Drogenberater und Streetworker. Pflegeeltern berichten, was es bedeutet, diesen Kindern eine neue Familie zu geben.
Die anschließende Talkrunde "Deutschlands verlorene Kinder - Was sich jetzt ändern muss!" wird von Wolfram Kons (u.a. RTL-Spendenmarathon, "Guten Morgen Deutschland") geleitet. Der Journalist und Moderator diskutiert mit fünf Gästen aus den Bereichen Politik, Jugendamt, Sozialarbeit, einer Kinderhilfsorganisation, sowie einer Mutter.
Carmen und Erwin: allein und hungrig
Carmen und Erwin sind fünf und sechs Jahre alt, verwahrlost und abgemagert, als die Polizei sie aus der Wohnung der alkoholkranken Eltern befreit. Mit viel Geduld, Liebe und Therapiemaßnahmen versuchen die Pflegeeltern das Leben der Kinder so normal wie möglich zu gestalten, doch die psychischen und körperlichen Folgen des Erlebten wirken nach.
Katarina: Gewalt gegen sich selbst
Katarinas ist erst neun, als bei ihr ADHS festgestellt wird. Ihre Eltern sind überfordert und schalten die Jugendpsychiatrie ein. Mit zehn Jahren beginnt Katarina sich selbst zu verletzten. Die 16-Jährige hat seitdem eine Odyssee an Klinikaufenthalten und in geschlossenen Jugendpsychiatrien hinter sich. "Alles was im Außen Schmerzen verursacht, lässt den inneren Schmerz für einen Moment still sein", erklärt ihr Psychologe die Attacken gegen sich selbst.
"Deutschlands verlorene Kinder" - Ausstrahlung am 02.11.2021 ab 20:15 Uhr bei RTLZWEI. Ein Film von Jasmin Cilesiz. Im Anschluss ab 23:15 Uhr bei RTLZWEI: "Deutschlands verlorene Kinder - Was sich jetzt ändern muss!" - produziert von den Fernsehmachern aus Hamburg mit Unterstützung von MHOCH2. Die Dokumentation wird ohne Werbeunterbrechungen ausgestrahlt.
RTLZWEI
Titelbild: Gewalt bestimmt das Leben des 19-jährigen Hugo. Seine Eltern trennen sich kurz nach seiner Geburt. Die Mutter ist drogenabhängig und lässt Hugo zurück. Der obdachlose junge Mann zeigt uns sein Leben auf der Straße.
Bildrechte: RTLZWEI, masterfilms
Fotograf: RTLZWEI