Der Yasukuni-Schrein ist rund 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten geweiht, darunter auch verurteilten Kriegsverbrechern. Besuche von japanischen Politikern an dem Schrein sorgen daher regelmäßig für große Verärgerung in China und Südkorea, die im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt worden waren. Sie sehen in dem Schrein ein Symbol des japanischen Militarismus.
Ministerpräsidenten vermieden zuletzt Besuche an dem Ort. Als letzter aktiver Regierungschef besuchte Shinzo Abe den Schrein 2013 und löste damit eine diplomatische Krise aus. Zum 76. Jahrestag der Kapitulation Japans Anfang des Jahres erwiesen drei Minister dem Schrein die Ehre, was erneut für Proteste aus China und Südkorea sorgte.
Kishida, der Anfang Oktober zum japanischen Ministerpräsidenten ernannt wurde, plant nach Angaben seines Umfelds nicht, den Schrein während des zweitägigen Herbstfestes zu besuchen. Allerdings machte sein Vorgänger Yoshihide Suga am Sonntag eine Wallfahrt zum Schrein, wie die Schrein-Sprecherin sagte.
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