Das gilt für Münster übrigens ebenso wie für die gesamte Republik und betrifft nicht nur die Ehen heterosexueller Paare, sondern auch die von gleichgeschlechtlichen. Nachdem das Gesetz für die gleichgeschlechtliche Ehe im Oktober 2017 in Kraft trat, wurden in Münster im Jahr darauf sogleich 207 Ehen zwischen zwei Männern oder zwei Frauen geschlossen. 2020 waren es lediglich 65. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr also 1.348 Ehen geschlossen. Die Gründe liegen auf der Hand: Zusammenkünfte waren coronabedingt nur im kleinen Kreis möglich und viele Eheschließungen wurden offenbar verschoben.
Zuvor trauten sich die Münsteranerinnen und Münsteraner zahlreich und konstant: seit 2011 lag die Zahl der Trauungen nie unter 1.469 Ehen pro Jahr.
Derweil sind die Bräute im Laufe der vergangenen zehn Jahre älter geworden: Lag der Anteil der unter 25-Jährigen im Jahr 2011 noch bei 10,78 Prozent, sank dieser bis 2020 auf einen Anteil von 6,31. Im Gegenzug stieg der Anteil der über 55-jährigen Frauen von 3,23 Prozent (2011) auf 7,33 (2020). Zuletzt war etwa ein Drittel der Bräutigame zwischen 30 und 34 Jahre alt. Waren es 2011 nur 6,87 Prozent der Männer, die mit 55 Jahren oder älter den Bund fürs Leben schlossen, stieg der Anteil bis 2020 auf 10,68 an.
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Bild: 1.348 Ehen wurden insgesamt im Jahr 2020 geschlossen. Foto: Stadt Münster/Amt für Kommunikation.