Das südkoreanische Militär hatte den jüngsten Raketentest Nordkoreas am Dienstag gemeldet und von einem "nicht identifizierten" Geschoss berichtet. Experten hatten bereits vermutet, es könnte sich dabei um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete handeln.
Das Geschoss wurde laut KCNA vom selben U-Boot aus abgefeuert wie die erste von Pjöngjang getestete U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM) vor fünf Jahren. Die Zeitung "Rodong Sinmun" veröffentlichte Bilder, auf denen zu sehen war, wie die schwarz-weiße Rakete aus ruhigen Gewässern auftaucht und eine Feuer- und Rauchsäule hinter sich herzieht. Auch ein auftauchendes U-Boot war auf den Fotos zu sehen.
Sollte Nordkorea tatsächlich in der Lage sein, ballistische Raketen von U-Booten aus abzufeuern, wäre das ein bedeutsamer Schritt bei den Rüstungsbemühungen des international isolierten Landes. Pjöngjang könnte dann Angriffe von anderen Orten als dem nordkoreanischen Festland aus starten - und wäre auch nach einem möglichen Angriff auf seine Militärstützpunkte reaktionsfähig.
Der UN-Sicherheitsrat setzte vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen für Mittwoch eine nicht-öffentliche Dringlichkeitssitzung an, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr. Die Sitzung wurde demnach von Großbritannien und den USA beantragt.
Nordkorea hat in den vergangenen Wochen mehrfach Raketen getestet und damit international Besorgnis ausgelöst. Die USA, Südkorea und Japan verurteilten den jüngsten Test. Das international weitgehend isolierte Land steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen.
noe
© Agence France-Presse