So hieß es bereits 1971 in einer Veröffentlichung des Unternehmens, dass die Verbrennung fossiler Energieträger die "Freisetzung enormer Mengen Kohlendioxid" zur Folge habe. Dies führe zu einer "besorgniserregenden Zunahme" von CO2 in der Atmosphäre, hieß es weiter. Diese Erkenntnis habe dann aber weiter keine Rolle gespielt, betonten die Wissenschaftler.
Der Umweltdirektor des Ölkonzerns Elf und später von Total, Bernard Tramier, sagte in einem Interview, dass er 1984 über die Folgen des Klimawandels Bescheid wusste. Zwei Jahre später habe er die Unternehmensführung gewarnt: "Die Ölindustrie muss sich erneut darauf einstellen, sich zu verteidigen."
"Wir hatten gedacht, dass Exxon und die amerikanischen Konzerne ein doppeltes Spiel spielten. Nun wird deutlich, dass auch unsere französischen Ölkonzerne mindestens zwischen 1987 und 1994 daran beteiligt waren", sagte Christophe Bonneuil, einer der Autoren der Studie, der Nachrichtenagentur AFP.
Seit den 90ern habe der Konzern seine Strategie geändert. "Die französische Ölindustrie hat die Klimawissenschaft nicht mehr in Frage gestellt, aber weiter in die Öl- und Gasproduktion investiert", heißt es in der Studie. In den 2000er Jahren habe der Konzern dann eine Rollenverteilung vorgenommen: "Die Wissenschaft beschreibt den Klimwandel, und die Unternehmen geben vor, Lösungen zu finden", resümieren die Autoren.
In einer schriftlichen Reaktion auf die Studie, die AFP vorliegt, betonte das Unternehmen: "Das Wissen von TotalEnergies um das Klimarisiko entspricht den wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Epoche." Seit 2015 verfolge der Konzern das Ziel "ein wichtiger Akteur der Energiewende zu werden".
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