Unter dem Punkt "geopolitische Spannungen" führen die 18 US-Geheimdienste unter anderem Streit über die Frage an, welches Land in welchem Umfang den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und für die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen aufkommen sollte. "Außerdem werden Länder einen Wettkampf über die Kontrolle von Ressourcen und dominanten neuen Technologien führen, die für einen Übergang hin zu sauberer Energie notwendig sind". In dem Bericht wird dabei insbesondere auf China verwiesen.
Unter dem zweiten Punkt "grenzüberschreitende geopolitische Krisenherde" führen die Geheimdienste ein "wachsendes Risiko von Konflikten über Wasser und Migration" in Folge der Erderwärmung auf. Gewarnt wird auch vor Konflikten um die Arktis, wo ein Rückgang der Eisschicht den Wettkampf um Rohstoffe verschärfen dürfte.
Als dritten Punkt verweist der Bericht schließlich auf drohende "Instabilität" innerhalb von Staaten unter anderem infolge von Nahrungsmittel- und Energieknappheit. Betroffen davon sein dürften in erster Linie Entwicklungsländer.
Die Geheimdienste warnen in ihrer Analyse, das im Pariser Klimaschutzabkommen verankerte Ziel, die Erderwärmung langfristig auf 1,5 Grad zu beschränken, werde "höchstwahrscheinlich" verfehlt. Deswegen dürften die Auswirkungen des Klimawandels sich verstärken.
Der Bericht wurde rund zehn Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow veröffentlicht. Es ist das erste Mal, dass die US-Geheimdienste eine sogenannte Nationale Geheimdienst-Einschätzung zum Thema Klimawandel vorlegen.
Das Weiße Haus erklärte, für die Sicherheit der USA zuständige Ministerien und Behörden würden die Auswirkungen des Klimawandels in ihre Planungen einbeziehen. Das betreffe unter anderem das Verteidigungsministerium und das für die Grenzsicherung zuständige Heimatschutzministerium.
US-Präsident Joe Biden hat den Kampf gegen die Erderwärmung zu einem der Hauptanliegen seiner Politik gemacht. Er hat eine ehrgeizige Klimaschutz-Agenda, deren konkrete Umsetzung aber im Kongress auf Widerstand stößt. Unter Biden waren die USA in das Pariser Klimaschutzabkommen zurückgekehrt, aus dem sein Vorgänger Donald Trump das Land geführt hatte.
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