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Merkel ermutigt Partei-Frauen

Merkel ermutigt Frauen zu Bewerbung um Spitzenposten in der CDU.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft bei der Neuaufstellung ihrer Partei infolge der Niederlage bei der Bundestagswahl auf mehr Frauen in führenden Positionen. "Es muss weiter daran gearbeitet werden, dass sich Frauen insgesamt mehr zutrauen", sagte die frühere CDU-Vorsitzende der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe). "Denn selbst wenn welche da sind, ist es ja nicht so, dass sie zum Beispiel um den Parteivorsitz rangeln", fügte Merkel hinzu.

"Wenn man eine Volkspartei sein will, muss man der Parität nahe kommen und sie wollen", führte die scheidende Kanzlerin weiter aus. "Nur Männer, das passt nicht mehr in die Zeit."

Bei der Bundestagswahl Ende September hatte die Union mit 24,1 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Seitdem ist sie Umfragen zufolge in der Wählergunst noch weiter gesunken.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz sprach sich in der "Welt am Sonntag" für eine umfassende personelle Neuaufstellung des CDU-Präsidiums aus. "Ich sehe die dringende Notwendigkeit, das Präsidium zu einem beachtlichen Teil mit neuen Mitgliedern zu besetzen", sagte er auf die Frage, ob etwa Baden-Württembergs CDU-Chef Thomas Strobl, Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier noch einmal kandidieren sollten. 

"Die CDU muss sich neu aufstellen, das umfasst nicht nur den Vorsitzenden und den Generalsekretär, sondern auch alle anderen Positionen", sagte Merz. "Es wäre aus meiner Sicht im Übrigen sehr wichtig, dass auch der Osten unter den stellvertretenden Parteivorsitzenden vorkommt", fügte er hinzu. Bei allen fünf Stellvertretern, zu ihnen zählen noch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und die Bundestagsabgeordnete Silvia Breher, handelt es sich bisher um Westdeutsche. 

Ob Merz selbst für das Präsidium oder den Vorsitzendenposten kandidieren will, hielt er weiter offen. Eine Doppelspitze lehnte er aber ab. "Doppelspitzen sind in der Politik immer sehr kompliziert", sagte er der "WamS".

Generell mahnte Merz zur Eile. "Die CDU sollte Ende des Jahres 2021 wieder aufgestellt und handlungsfähig sein", sagte er. Er gehe davon aus, dass die "Ampel" bis Weihnachten im Amt sei. "Dann müssen wir bis dahin unsere Hausaufgaben auch gemacht haben."

Als Konsequenz aus der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl will die CDU bis Anfang kommenden Jahres ihre Spitze neu bestimmen. Ein Sonderparteitag soll die komplette Führungsriege inklusive des Bundesvorstands und des Präsidiums neu wählen. 

Für die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet, der nach der Wahlniederlage seine Bereitschaft zum Rückzug signalisiert hatte, haben sich mehrere Politiker in Stellung gebraucht, darunter neben Spahn und Merz auch der Außenpolitiker Norbert Röttgen.

Die CDU-Politikerin Caroline Lünenschloss, die als Delegierte am Deutschlandtag der Jungen Union Mitte Oktober teilgenommen hatte, kritisierte, dass keine Frau im Gespräch für die Spitzenkandidatur sei. "Daran müssen wir arbeiten und auch über Quoten sprechen", sagte die Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion in Wuppertal dem Portal Watson. "Wir brauchen neue Köpfe, und das kann Friedrich Merz in meinen Augen nicht sein", sagte sie dem Nachrichtenportal.

jm/ju