Gleich in die Vollen
Das zweite Spiel der Spitzenspielwochen eröffnete Björn Harmsen mit Ryan Richmond, Jasper Günther, Stefan Weß, Cosmo Grühn und Adam Touray. Die Tiefe des Sixers-Kaders zeigte sich von der ersten Sekunde an: Es war das schon erwartete hochintensive Auftaktviertel beider Teams auf beiden Seiten des Courts. Die Sixers gaben zwei Startschüsse, Adam Touray antwortete entschlossen am Korb und schnellem Steal hinterher (4:4, 2.). Stefan Weß gelang mit Dreipunktspiel die erste Führung (9:7, 5.). Den einzigen Dreier der WWU Baskets in Abschnitt eins durch Thomas Reuter (14:11) konterten die Gäste postwendend per Dreier von Erstligaspieler Vincent Friederic und am Korb durch Robin Danes (14:16, 7.). Das Auftaktviertel des sehr physischen Spitzenduells endete leistungsgerecht 20:20.
Schwieriger zweiter Abschnitt ‒ 6-Punkte-Pausenrückstand
Zwar traf Ryan Richmond aus der Distanz schnell zum 23:20, sein Team blieb dann jedoch fünf lange Minuten ohne eigenen Korberfolg. Die WWU Baskets prallten an der kompakten Sixers-Defensive ab oder trafen einige unglückliche Wurfentscheidungen. Gute Würfe vielen auch nicht. Die Sixers dominierten weite Strecken des zweiten Viertels mit schneller, sicherer Ballbewegung, bedienten sich ihres basketballerischen Potenzials und belohnten sich mit einem spielerisch leicht wirkenden 11:0-Lauf (23:31, 16.). Münsters Fans halfen ihrer kurzzeitig angeschlagen wirkenden Mannschaft enorm, feierten den Stop des Sixers-Laufs nach Jasper Günthers Dreier. Die Kulisse war nun voll da und setzte das Startsignal für das Comeback noch vor der Pause. Das feine Händchen von Andrew Onwuegbuzie zum Korbleger und Adam Tourays Alley Oop Dunk nach perfekt getimeten Pass des starken Oliver Pahnke (7 Assists) rissen die Fans von den Sitzen (35:36, 17.). Aber die Sixers blieben zunächst unbeeindruckt – 36:42 zur Halbzeit.
Gemeinsam mit den Fans im dritten Viertel zur Wende
Die Gäste waren auch noch zu Wiederbeginn klarer in ihren Aktionen (40:51, 25.), spielten sehr aggressiv in ihrer Defense, aber auf Kosten früher Teamfoulbelastung Mittel des Viertels. Spätestens als sich die Münsteraner aber mit einem 9:0-Lauf der Münsteraner auf 49:51 „heranrobbten“, bebte die Halle Berg Fidel. Die Fans waren begeistert vom frisch entfachten Offensivschwung, feierten defensive Stopps. Umstellungen in der Defense von Björn Harmsen griffen. Aus dem Hexenkessel tankten die WWU-Baskets-Spieler Kraft und Energie, Stefan Weß und Cosmo Grühn vorneweg. Energisch eroberte „Wessi“ einen Rebound, nutzte den Gegenangriff höchst persönlich aus der Distanz zur gefeierten ersten Führung seit dem ersten Viertel, setzte gleich von ganz weit draußen einen oben drauf: 57:53 (28.), die Krönung einer enormen Leistungssteigerung. Die Halle tobte. Cosmo Grühn feuerte 7 Punkte in Folge durch die Reuse. 28:12 ging das Viertel an Münster. 64:54 nach dem dritten Viertel.
Münsteraner Fans mit Standing Ovations
Die WWU Baskets hatten das Spiel an sich gerissen, behaupteten die Führung. Oliver Pahnke düpierte die Sixers in wenigen Sekunden zweimal mit Einwurf zum Korbleger für Cosmo Grühn (69:61, 35.). Die Gäste aber hatten keinesfalls ihren Glauben an Zählbares für die Heimreise aufgegeben, das Spitzenspiel war weiterhin hochintensiv und physisch. In der Schlussphase spielte Helge Wezorke seine Erfahrung aus, beruhigte das Spiel, punktete fünfach (77:68, 40.). Friederici verwandelte einen Dreier zum Two possesion game, das Ryan Richmond und Cosmo Grühn mit Freiwürfen zum 79:71-Erfolg endgültig sicherten. Münsters Fans feierten ihr Team mit stehenden Ovationen rund um die Schlusssirene.
Spitzenspiel bei SBB Baskets Wolmirstedt
Die WWU Baskets sind nach dem harten Liga-Spiel gegen die Sixers erneut gefordert – und wie! Am kommenden Samstag sind sie in der Nähe Magdeburgs zu Gast beim Tabellendritten SBB Baskets Wolmirstedt, der in Iserlohn knapp seine ersten Saisonniederlage hinnehmen musste. Im Sommer verstärkten sich die Sachsen-Anhaltiner nach ihrem Aufstieg mit den erfahrenen Profis Shooting Guard Martin Bogdanov (29), Center Bill Borekambi (29), Power Forward Marc Nagora (28) und Point Guard Philipp Lieser (31). Gleich acht Akteure im Team von Trainer Eiko Potthast sind gestandene Profis aus der ProA und ProB. Wolmirstedt ist somit kein klassischer Aufsteiger, sondern hat höhere Ambitionen. Fans, die die WWU Baskets im Spitzenspiel unterstützen wollen, können Tickets im eventim-Ticketshop des Gastgebers erwerben.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
WWU Baskets Münster – BSW Sixers 79:71 (20:20/36:42/64:54)
WWU Baskets: Richmond (4), Günther (8/2), Weß (15/2), Sievers (DNP), Wezorke (7/1, 10 Reb.), Pahnke (7/1,7 Ass.), Touray (15/9 Reb.), Onwuegbuzie (2), Grühn (18/2, 11 Reb.), Reuter (3/1)
BSW Sixers: Sievers, Rapieque (4/1), Antunovic (7), Kazlauskas (2), Rahn (17/2), Danes (10/2), Rungby (2), Friederici (17/3), Warner (10), Papenfuß (2), Urbansky
Fotonachweis © Markus Holtrichter