Ziel sei es, die Datenanalyse und künstliche Intelligenz für die Spionage der Geheimdienste GCHQ, MI5 und MI6 sowie für andere Regierungszweige verstärkt nutzbar zu machen, berichtete die "FT". Dem Bericht zufolge liegt der Vertragswert zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Pfund über die nächsten zehn Jahre.
In dem Deal federführend ist demnach die Cybersicherheitsbehörde GCHQ. Diese habe einen britischen Cloudanbieter finden wollen, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass keiner von ihnen vergleichbare Fähigkeiten wie AWS vorzuweisen habe. Die Zusammenarbeit werde es den britischen Geheimdiensten ermöglichen, "aus riesigen Datenmengen binnen Minuten Informationen zu erhalten und nicht erst in Wochen oder Monaten", sagte der Ex-Chef des Nationalen Cybersicherheitszentrums des GCHQ, Ciaran Martin, der "FT".
Die Daten sollen dem Bericht zufolge ausschließlich in Großbritannien gespeichert sein. Amazon habe darauf keinen Zugriff, hieß es. Dennoch dürfte die Kooperation die Debatte über die Souveränität Großbritanniens über seine strategisch wichtigen Industriezweige neu entfachen.
Die britische Regierung hatte zuvor den chinesischen Kommunikationsanbieter Huawei von seinem 5G-Netz ausgeschlossen. Derzeit soll es Pläne geben, den chinesischen Betreiber CGN vom geplanten Atomkraftwerk Sizewell C auszuschließen.
2013 hatte bereits der US-Geheimdienst CIA einen Clouddaten-Deal mit AWS abgeschlossen.
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