US-Präsident Donald Trump hat bekräftigt, dass die USA derzeit keinen Truppenabzug aus dem Irak planen. Ein Rückzug der US-Streitkräfte wäre zum jetzigen Zeitpunkt "das Schlimmste", was dem Irak passieren könnte, sagte Trump am Dienstag in Washington. "Zu einem bestimmten Zeitpunkt wollen wir raus, aber jetzt ist nicht der richtige Moment."
Ähnlich hatte sich kurz zuvor US-Verteidigungsminister Mark Esper geäußert. "Unsere Politik hat sich nicht verändert. Wir verlassen den Irak nicht", sagte Esper am Dienstag vor Journalisten. Ein nicht unterschriebener Briefentwurf stelle keinen Politikwechsel dar. "So weit ich weiß gibt es keinen unterschriebenen Brief."
Am Montag hatte der Brief eines US-Generals in Bagdad an die irakische Armeeführung für Verwirrung gesorgt. Darin hieß es, die US-Streitkräfte würden sich mit Truppenbewegungen auf einen Rückzug aus dem Irak vorbereiten.
Bereits am Montag stellte Esper klar, dass kein Truppenabzug geplant sei. Nach Angaben von US-Generalstabschef Mark Milley handelte es sich lediglich um einen nicht unterschriebenen und teilweise schlecht formulierten Briefentwurf, der irrtümlich verschickt wurde.
Am Dienstag sagte der amtierende irakische Regierungschef Adel Abdel Mahdi allerdings, er habe am Montagabend eine unterschriebene Version des Briefes erhalten. Das irakische Parlament hatte am Sonntag als Reaktion auf den US-Drohnenangriff auf den iranischen General Kassem Soleimani im Irak den Abzug der US-Truppen gefordert.
Pentagon-Chef Esper sagte am Dienstag, nach der Tötung des Generals würden die USA Vergeltungsmaßnahmen Teherans erwarten. Zugleich rief er den Iran zur "Deeskalation" auf.
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