Berlin (ots) - Eins zu null für die Seenotretter gegen Behörden. Claus-Peter Reisch
bekam nun vom Gericht bestätigt, dass er nichts falsch machte, als er
Leben rettete. Der nächste Prozess wartet auf ihn, diesmal in Italien,
wo es um viel mehr Geld geht. Trotzdem, dass Reisch freigesprochen
wurde, kann man feiern. Denn das Verfahren sollte vermutlich eine
Lektion für Freiwillige werden, Menschen auf dem Mittelmeer nicht mehr
mit eigenen Schiffen zu helfen.
Jetzt ist es eine Lektion für Behörden und Staatsanwälte geworden, die
sich Freiwilligen in den Weg stellen. Immer wieder behindern Behörden in
Malta, Italien und Griechenland Hilfsorganisationen beim Retten. Im
Einklang mit Stimmen aus ganz Europa. Mit überzogenen
Dokumentkontrollen, mit Beschlagnahmungen von Schiffen, in der Hoffnung,
zivile Seenotrettung zu unterbinden.
Aber so sehr sie immer wieder versuchen, etwas zu finden, was für eine
Verurteilung reicht, es scheint nicht zu klappen.
Freiwillige Seenotretter sind weder zottelige verpeilte Linke noch Menschenschmuggler. Sie sind professionell und halten sich akribisch an Vorgaben. Polizei und Politik sollten aufhören, ihre Zeit darauf zu verschwenden, Helfer zu kriminalisieren. Sie könnten es einfach bleiben lassen. Es kann doch nicht wahr bleiben, dass zivile Seenotretter wie Reisch verfolgt werden, während sie es auf sich nehmen, Leichen zu sehen, Schreie zu hören, auf engstem Raum zu leben und bei alldem kein Geld zu verdienen.