Wie die WHO mitteilte, stellten sich 28 Staaten hinter die Kandidatur des 56-jährigen Äthiopiers, darunter Deutschland, Frankreich, Indonesien, die Niederlande und Spanien. Die Frist für die Nominierungen war am 23. September abgelaufen.
Tedros steht seit 2017 an der Spitze der UN-Organisation, die insbesondere im Kampf gegen die Corona-Pandemie unter seiner Führung eine weltweite Führungsrolle innehat. Er ist der erste Afrikaner auf dem Posten des WHO-Chefs. In seiner Heimat Äthiopien war der Mediziner Tedros in der Vergangenheit Gesundheits- und Außenminister.
Für seine Rolle bei den Bemühungen der WHO, die Pandemie in den Griff zu bekommen, wird Tedros durchaus geschätzt. Beeinträchtigt wurde seine Kandidatur allerdings dadurch, dass seine Heimat Äthiopien ihm mutmaßlich die Unterstützung entzog.
Hintergrund soll der Konflikt um Tedros' Heimatregion Tigray sein. Der WHO-Chef hatte die UN-Organisation als Plattform genutzt, um das Vorgehen der Regierungstruppen in Tigray zu kritisieren. Normalerweise werden die Kandidaten für den WHO-Chefposten von ihren Heimatländern nominiert.
In einer geheimen Wahl werden die Mitgliedstaaten bei ihrer alljährlichen Weltgesundheitsversammlung (WHA) im Mai den neuen WHO-Chef bestimmen.
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