Es ist das erste Präsenztreffen der G20-Spitzen seit mehr als zwei Jahren. Die Präsidenten Chinas und Russlands werden allerdings nur per Videoschaltung teilnehmen. Die Bundesregierung wird in Rom von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vertreten.
Die Kanzlerin hat ihren wahrscheinlichen Nachfolger eingeladen, an ihren bilateralen Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs teilzunehmen. Geplant ist für den Nachmittag unter anderem eine Begegnung mit US-Präsident Joe Biden. Zudem sind Begegnungen mit den Staats- und Regierungschefs von Indien, Singapur, Argentinien und Südkorea vorgesehen.
In der internationalen Klimadiplomatie kommt dem G20-Gipfel eine Signalwirkung kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow zu. Gipfelgastgeber Mario Draghi, der Ministerpräsident Italiens, will erreichen, dass sich die G20-Gruppe als Ganzes zum 1,5-Grad-Ziel bekennt.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte die G20-Chefs am Freitag dazu aufgerufen, "mehr Ehrgeiz und mehr Tatkraft" in der Klimapolitik zu zeigen. "Wir können die Dinge noch auf den Weg bringen, und das G20-Treffen ist eine gute Gelegenheit, dies zu tun."
Der Gipfel findet unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. Mehr als 5000 Polizisten und Soldaten waren im Einsatz, über dem Tagungsgelände in Rom kreisten Hubschrauber. Erst vor kurzem hatte es in Rom gewaltsame Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gegeben, die gegen die strengen Corona-Auflagen am Arbeitsplatz protestierten.
Der G20 gehören die 19 wirtschaftsstärksten Länder aus allen Weltregionen sowie die EU an. Die G20-Runde gibt es bereits seit 1999. Sie wurde damals als Reaktion auf die Asien-Finanzkrise zunächst auf Ebene der Finanzminister eingerichtet.
Infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wurde die Gruppe 2008 aufgewertet: Erstmals kamen nun die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer zu einem Gipfel zusammen - in Washington. Seitdem treffen sich die G20-Chefs in der Regel einmal im Jahr. Die G20 versteht sich als "oberstes Forum für unsere internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit".
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