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G20-Gruppe setzt Gipfel fort

Die G20-Gruppe setzt den Gipfel in Rom mit den Beratungen über den Klimaschutz fort.

Mit Beratungen über den Klimaschutz hat am Sonntag der zweite und abschließende Tag des G20-Gipfels in Rom begonnen. Der als Gastredner geladene britische Thronfolger Prinz Charles rief die versammelten Staats- und Regierungschefs zu ambitionierteren Klimazielen auf: Die Chefs der mächtigsten Wirtschaftsnationen der Welt trügen eine "erhebliche Verantwortung für die ungeborenen Generationen", sagte Charles. Er appellierte an die G20, auf die "verzweifelten Stimmen der jungen Menschen" zu hören, die sich weltweit für mehr Klimaschutz einsetzten.

Beim Klimaschutz wurden allerdings Diskussionen bis zur letzten Minute erwartet. Die ganze Nacht hindurch rangen die Unterhändler der Mitgliedsstaaten um die Details der geplanten gemeinsamen Abschlusserklärung, wie es am Sonntag aus Delegationskreisen hieß. 

Einem Entwurf für die Abschlusserklärung zufolge konnten sich die Unterhändler bis zum Morgen nicht darauf einigen, das 1,5-Grad-Ziel als gemeinsame Zielsetzung in die Erklärung mit aufzunehmen. Schwierige Debatten gab es auch über die Frage, wann CO2-Neutralität erreicht werden sollte: Angesichts des Widerstands von Schwellenländern und energieproduzierenden Staaten könnte die "Mitte des Jahrhunderts" als Kompromissformel von allen akzeptiert werden. 

Die G20-Gruppe steht für fast 80 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen. Nach dem Beginn der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow am Sonntag wollten ab Montag die Staats- und Regierungschefs dort beraten. Als umso wichtiger galt eine Vorab-Einigung der G20 in Rom. In Glasgow wird angestrebt, die bisherigen Klimaziele der einzelnen Länder angesichts der Klimakrise höher zu stecken.

Klimaschützer werfen den G20 schon lange vor, nicht genug zu tun, um die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die Abschlusserklärung von Rom wird denn auch von Umweltschützern und Hilfsorganisationen genau unter die Lupe genommen werden. Trotz wenig ermutigender Formulierungen in Entwürfen für den Abschlusstext hofften NGO-Vertreter noch auf einen Fortschritt in letzter Minute.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief die G20 zur Unterstützung der COP26 in Glasgow auf. Im "Journal du Dimanche" sagte er, dass auch vor Abschluss des Pariser Klimaabkommens nichts klar gewesen sei - doch sei die Zusammenarbeit von Europa, den USA und China "absolut entscheidend" gewesen. 

pw/jep