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Söder warnt vor Krankenhäusern-Überlastung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eindringlich vor einer drohenden Überlastung der Krankenhäuser in der vierten Welle der Coronapandemie gewarnt.

Die Situation in den Kliniken sei "sehr, sehr besorgniserregend", sagte Söder am Mittwoch nach einer Sitzung seines Kabinetts in München, wo er neue Maßnahmen für Bayern vorstellte. Hessen kündigte derweil eine tägliche Testpflicht für das nicht geimpfte Personal in Kliniken und Pflegeheimen an und folgte damit dem Beispiel von Rheinland-Pfalz.

Söder sagte, das Virus sei "mit aller Macht zurück, auch wenn es nervt." Es stehe "im Zweifelsfall ein harter Winter bevor, dem wir uns stellen müssen". Vor allem in Hotspots seien keine Betten mehr frei. Es dürften aber auf keinen Fall dringend notwendige Operationen abgesagt werden, weil alle Intensivbetten von Covid-19-Patienten belegt seien.

Söder sprach von einer "schwierigen, gespaltenen Situation", wenn möglicherweise Geimpfte ein Intensivbett nicht bekämen. Mehr als 90 Prozent der Coronapatienten in den Kliniken seien nicht geimpft. Es gebe unter den Geimpften immer weniger Verständnis für die Situation, sagte der bayerische Ministerpräsident. Er sprach sich zudem für baldige Bund-Länder-Gespräche aus.

Zuvor hatte am Mittwoch auch Nordrhein-Westfalens neuer Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern in der Pandemie. Ein Bund-Länder-Treffen zur Coronalage könnte in der kommenden Woche stattfinden. Am Donnerstag und Freitag kommt die Gesundheitsministerkonferenz zusammen.

In Bayern wird die Krankenhausampel erweitert. Ab einer landesweiten Belegung von 450 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten springt sie auf Gelb, ab einer Belegung von 600 Intensivbetten auf Rot. Dann werden die Maßnahmen verschärft. In Hotspots gelten die schärferen Maßnahmen bereits, wenn die Krankenhausampel bayernweit noch nicht auf Rot steht.

In den weiterführenden Schulen im Land wird nach den Herbstferien für zwei Wochen eine Maskenpflicht eingeführt, in den Grundschulen für eine Woche. Einen neuen Lockdown oder Kontaktbeschränkungen schloss Söder aus. Er warb für die Drittimpfung, den sogenannten Booster. Dieser sollte sechs Monate nach der Zweitimpfung für alle möglich sein. Er selbst werde sich auch ein drittes Mal gegen Corona impfen lassen, kündigte der Ministerpräsident an.

Die hessische Landesregierung erklärte am Mittwoch, dass die Testpflicht in Altenheimen und Krankenhäusern im Land verschärft werde. Ab dem kommenden Montag müsse sich das nicht geimpfte oder genesene Personal dort täglich testen lassen. Dies gilt ab Montag ebenso in Rheinland-Pfalz, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bereits am Dienstag ankündigte.

smb/cfm