Koblenz/Mainz (ots) - Das Ludwig Museum in Koblenz hat sechs bekannte Kunstwerke von Anselm Kiefer, die nach China verliehen wurden und dort verloren gegangen sind, wiedergefunden. Nach Angaben der Museumsleitung befinden sie sich zurzeit vollständig und im guten Zustand in einem Kunstlager in Shenzhen. Monatelang war völlig unklar, was mit den Kunstwerken geschehen war. Unter anderem gab es Spekulationen, sie seien auf dem chinesischen Schwarzmarkt verschwunden.
Eigentlich sollten die sechs Werke aus Koblenz zusammen mit fast 300 weiteren Kunstwerken aus Deutschland bei einer Museumseröffnung in Shenzhen ausgestellt werden. Die Eröffnung verschob sich jedoch und anschließend verlor sich ihre Spur. Die Direktorin des Ludwig Museums, Dr. Beate Reifenscheid, hat die Bilder nach eigenen Angaben nun in dem Lager in Shenzhen gefunden und auch begutachtet. Demnach befinden sie sich in einem guten Zustand. Allerdings verzögere sich die Rückführung der Kunstwerke, weil die Eigentümerin des Lagers die Herausgabe blockiere. Jetzt soll das Rechtsamt der Stadt Koblenz die genauen Hintergründe klären. Auch das Auswärtige Amt ist nach Angaben der Stadt eingeschaltet. Bei den sechs Kunstwerken handelt es sich um Leihgaben von privaten Kunstsammlern. Einige der Leihgeber hatten bei der Stadt bereits Sorge über den Verbleib der Werke geäußert.
Der Maler und Bildhauer Anselm
Kiefer, geboren 1945 in Donaueschingen, ist einer der bedeutendsten
deutschen Künstler der Gegenwart. Die Arbeiten des Beuys-Schülers, der
seit 2018 auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, sind in
Museen und Ausstellungen in der ganzen Welt zu sehen.
"obs/SWR - Südwestrundfunk"
Bildrechte:Ludwig Museum Koblenz Fotograf:SWR - Südwestrundfunk