Von der finanziellen Unterstützung profitierten Denkmäler in Beckum, Rhede, Münster, Lengerich, Borken-Marbeck und Telgte.
„Mit diesem Sonderprogramm wird das Engagement der Eigentümerinnen und Eigentümer im besonderen Maße gewürdigt, die sich für den Erhalt wertvoller Kulturgüter in unserer Region einsetzen. Darüber freue ich mich sehr“, sagte Regierungspräsidentin Dorothee Feller bei der Bescheidübergabe am Domplatz in Münster.
Soestwarte in Beckum
Die Stadt Beckum erhält rund 40.000 Euro für das Denkmal Soestwarte auf dem Höxberg in Beckum (Landwehr Höxberg). Mit dem bewilligten Geld wird die Sanierung des Mauerwerks gefördert. Die denkmalbedingten Gesamtkosten für Sanierung betragen rund 79.000 Euro. Die Soestwarte ist ein Wartturm an der Straße nach Soest, der als Bestandteil der im 14. Jahrhundert angelegten Beckumer Landwehr 1494 erstmalig urkundlich erwähnt wurde. 1889 wurde der Turm umgebaut und erhöht. Der ursprünglich und neuere Teil sind am unterschiedlichen Mauerwerk zu erkennen. Durch die besondere Lage auf dem Höxberg stellt sie ein besonders prägendes Bauwerk in Beckum dar.
Das Teehaus der Wasserburg Anholt
Das Teehaus am Parkplatz der Wasserburg Anholt erhält 70.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm X. Mit dem Geld wird das Schieferdach erneuert und der Dachstuhl restauriert sowie die Fassade gereinigt und geschützt. Das Gebäude wurde im Jahr 1912 ursprünglich als Gartenhaus im Rosengarten vom Fürsten Alfred II zu Salm-Salm auf der Achse des Eingangstores errichtet. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark zerstört und im Jahr 1966 restauriert. Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei rund 140.000 Euro.
Orgel von St. Mauritz in Münster
Die Katholische Kirchengemeinde St. Mauritz erhält aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm X rund 28.000 Euro. Die Gesamtkosten für die Reinigung und Überholung der Orgel sowie der Überarbeitung zur Verbesserung der Spielbarkeit betragen 55.000 Euro. Die Orgel geht zurück auf das von Friedrich Fleiter im Jahr 1882 erbaute Instrument. Hierbei wurde Material aus der Vorgängerorgel von Kersting aus dem Jahr 1833 verwendet. Die Orgel gilt als die größte und kulturhistorisch wertvollste unter den wenigen erhaltenen Denkmalorgeln in Münster.
Häuser der LWL-Klinik in Lengerich
Zwei Häuser der LWL-Klinik in Lengerich erhalten 472.000 Euro Förderung. Gefördert wird in den Häusern die umfangreiche Instandsetzung- und Erhaltungsmaßnahmen an den Außenhüllen und in den Innenräumen. Zukünftig sollen hier unter anderem Räumlichkeiten für Fortbildungen, ein Patientenrestaurant und Dienstzimmer für Ärzte entstehen. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten der Maßnahmen liegen bei rund 944.000 Euro. Die symmetrisch um einen Innenhof angelegte Gebäudegruppe, zu der die Häuser 04 und 05 gehören, wurde von Baumeister Max August Noll entworfen. Im Jahr 1867 wurde der Bau von Baumeister Dittmar beendet. Der Gebäudekomplex ist dem Eklektizismus zuzuordnen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts dienten die Gebäude der Unterbringung und Behandlung von Patientinnen.
Haus Döring in Borken-Marbeck
Das Haus Döring in Borken-Marbeck erhält knapp 22.000 Euro aus dem Bundesprogramm und zusätzlich 10.000 Euro aus dem Denkmalförderprogramm des Landes. Mit dem Geld wird die Sofortmaßnahme zur Substanzerhaltung und die denkmalpflegerische Bestandsaufnahme mit einem Restaurierungsplan gefördert. Die Gesamtausgaben von dem Projekt liegen bei 55.000 Euro. Es wurde im 12. Jahrhundert als Turmburg auf einem künstlich errichteten Hügel (sogenannte Motte) erbaut. Das heute bestehende zweigeschossige Herrenhaus aus Backstein wurde auf den alten Fundamenten der Burg 1727 für Johann Arnold Graf zu Leerodt Herr zu Döring erbaut. Zur Gesamtanlage gehören mehrere Gräften und der Mühlenteich mit der heute noch erhaltenen Wassermühle.
Denkmalschutz-Sonderprogramm X
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat im Mai 2021 Mittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm X in Höhe von 794.270,15 € für Projekte im Regierungsbezirk Münster freigegeben.
Die Fördermittel aus dem Kulturetat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, werden für Maßnahmen zur Substanzerhaltung und Restaurierung an national bedeutsamen oder das kulturelle Erbe mitprägenden unbeweglichen Kulturdenkmälern zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werden aus diesem Programm auch Orgeln gefördert, die national bedeutsam sind oder die national bedeutsame deutsche Orgellandschaft aus klanglicher, historischer oder technischer Sicht mitprägen.
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