Trotz der erneuten Raketenangriffe auf das Regierungsviertel in der irakischen Hauptstadt Bagdad, in dem die US-Botschaft ihren Sitz hat, sieht Bundesaußenminister Heiko Maas weitere Zeichen der Entspannung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. "Auf jeden Fall hat sich die Situation erheblich entspannt in den letzten Stunden", sagte Maas am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".
US-Präsident Donald Trump habe in seiner Ansprache am Mittwoch nach den iranischen Raketenangriffen auf zwei US-Stützpunkte im Irak in der Nacht zum Mittwoch "mehr oder weniger ein Gesprächsangebot" unterbreitet. Trump wolle über die Rolle des Iran in der Region und dessen ballistisches Raketenprogramm reden. Zudem wolle Trump über ein Atomabkommen mit der Führung in Teheran sprechen.
Bei den zwei neuen Raketenangriffen am Mittwochabend auf die Grüne Zone in Bagdad geht Maas nach eigenen Angaben "nicht davon aus, dass das ein Angriff gewesen ist, der dem Iran oder sonst irgendjemandem staatlich zuzuordnen ist". Vielmehr handle es sich um weitere "Zeichen der großen Unruhe und Instabilität" in der Region.
Vor diesem Hintergrund forderte Maas ein "größeres Engagement" der EU im Nahen und Mittleren Osten. Ein stärkerer Einsatz der EU sei "anstrebenswert" und solle "nicht nur militärisch" erfolgen, sagte Maas.
Trump hatte in einer Ansprache keine militärische Reaktion auf die Angriffe auf die Militärstützpunkte angekündigt, sondern lediglich neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran. Teheran scheine in dem Konflikt zurückzuweichen, sagte er. US-Vizepräsident Mike Pence sagte seinerseits, er habe "ermutigende" Geheimdienstinformationen zum Verhalten des Iran in dem Konflikt erhalten.
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