Izabela war in einem Krankenhaus in Pszczyna im Süden des Landes gestorben, sie war mit großen Problemen in der 22. Woche schwanger. "Die Ärzte haben den Tod des Fötus abgewartet. Der Fötus ist tot, die Patientin ist tot, septischer Schock", erklärte die Anwältin der Familie, Jolanta Budzowska.
Das Schicksal von Izabela hat die sowieso immer wieder stattfinden Proteste gegen das seit einem Jahr geltende nahezu vollständige Abtreibungsverbot verstärkt. "Ich bin hier, damit keine einzige Frau mehr in Gefahr ist", sagte bei der Demonstration in Warschau die etwa 40-jährige Ewa Pietrzyk der Nachrichtenagentur AFP. "Das aktuelle Recht tötet Frauen." Auch in dutzenden anderen Städten gab es am Samstag Demonstrationen gegen das Abtreibungsrecht.
Das Oberste Gericht hatte mit Unterstützung der Regierung im Oktober vergangenen Jahres auch die Abtreibung schwer fehlgebildeter Föten für verfassungswidrig erklärt und damit das ohnehin schon sehr restriktive Abtreibungsrecht in Polen weiter verschärft. Seitdem gab es immer wieder Massenproteste gegen das Urteil, diese verstärkten sich zum Jahrestag des Urteils und durch den Tod von Izabela.
In Polen gibt es jährlich weniger als 2000 legal vorgenommene Schwangerschaftsabbrüche. Frauenrechtsorganisationen schätzen jedoch, dass pro Jahr etwa 200.000 Polinnen illegal abtreiben oder dafür ins Ausland gehen.
jes
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