Reisende müssen vor dem Abflug in die USA nachweisen, dass sie vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Die US-Behörden akzeptieren alle von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannten Impfstoffe. Das sind derzeit Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca, Johnson & Johnson sowie die chinesischen Impfstoffe Sinopharm und Sinovac. Außerdem müssen bei Einreise ein höchstens drei Tage alter negativer Corona-Test vorgelegt und Daten für eine mögliche Kontaktnachverfolgung hinterlassen werden.
Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte im Januar 2020 ein Einreiseverbot für China verhängt, wo das Coronavirus zuerst aufgetaucht war. Als sich das Epizentrum der Pandemie nach Europa verschob, erließ Trump im März 2020 auch Einreisesperren für den Schengen-Raum, Großbritannien und Irland. Auch gegen die Nachbarländer Mexiko und Kanada und viele andere Länder wie Indien, Brasilien und Südafrika schotteten die USA sich ab.
Trumps Nachfolger Joe Biden hielt an diesen sogenannten Travel Bans fest, was in Deutschland und anderen EU-Staaten zunehmend auf Kritik stieß, da Reisen aus den USA in die EU schon deutlich früher wieder möglich waren. Auch in Mexiko und Kanada waren die Einreiseverbote zuletzt stark umstritten.
Im September kündigte das Weiße Haus dann an, die Grenzen im November wieder für geimpfte Reisende zu öffnen. "Es war so hart", sagte die 63-jährige Britin Alison Henry, die gleich am Montag zu ihrem Sohn nach New York fliegen wollte - nach 20 Monaten Trennung.
Auch die Wirtschaft ist erleichtert über die Grenzöffnung. In Deutschland begrüßte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau den Schritt. "Damit kehrt der Geschäftsreiseverkehr zwischen Europa und den USA zum Normalmodus zurück", erklärte Ulrich Ackermann vom VDMA. Der Verband verwies darauf, dass die USA "der größte Exportmarkt und Investitionsstandort" für die Branche sei. "Deshalb waren die Reiseverbote für viele Geschäftsreisende aus Deutschland und anderen Schengen-Ländern eine besondere Herausforderung."
Besonders bedeutend ist auch die Öffnung der Landgrenzen zu Mexiko und Kanada. Entlang der südlichen Grenze haben viele Städte in den US-Bundesstaaten Texas und Kalifornien aufgrund von Handelsbarrieren im Zuge der Grenzschließungen und anderer Corona-Maßnahmen mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.
Auf mexikanischer Seite warnten die Behörden nun vor langen Schlangen an den Grenzübergängen. Die bevorstehende Grenzöffnung führte auch zu einer Dollar-Knappheit in den Wechselstuben in Ciudad Juárez. Die Behörden der Grenzstadt führten eigens ein System zur Lenkung des Verkehrs ein und stellten tragbare Toiletten auf den Brücken auf, die in die USA führen.
pe/mid
© Agence France-Presse