Regierungspräsidentin Dorothee Feller hat in der Gedenkstunde zu den Novemberpogromen von 1938 dazu aufgerufen, "überall da, wo wir auch noch so kleine Zeichen von Hass und Menschenverachtung wahrnehmen", aufzustehen und Halt zu rufen. Neben dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Münster, Sharon Fehr, und der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, war Feller eine von drei Rednerinnen bei der Gedenkstunde in der Synagoge Münster, die von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. veranstaltet wurde. Die sogenannte Reichspogromnacht heute vor 83 Jahren bildete den Auftakt zur systematischen Verfolgung und Ermordung von mehr als sechs Millionen europäischer Jüdinnen und Juden. Dorothee Fellers Appell gegen Antisemitismus in jeder Form war in ihrer Rede eindeutig: "Es braucht unser aller Haltung."
Es sei ihr eine große Ehre, an diesem Ort und vor diesen Menschen sprechen zu dürfen, sagte die Regierungspräsidentin. "Ich bin überaus froh und dankbar, dass es heute wieder ein vielfältiges deutsch-jüdisches Leben in unserem Land gibt." Jüdisches Leben sei ein fester Bestandteil der Kultur in unserem Land, so Feller weiter. Die Regierungspräsidentin forderte in ihrem Grußwort die Menschen auf, nicht einfach wegzusehen, wenn in ihrer Nähe jemandem Unrecht getan wird. Es beschäme sie sehr, wenn gerade Menschen jüdischen Glaubens heute wieder unter uns mit Angst in ihrem Heimatland wohnen müssten.
Bildzeile: (v.l.) Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Münster, Sharon Fehr, Regierungspräsidentin Dorothee Feller, die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der geschäftsführende Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster, Pfarrer Martin Mustroph
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