Der 51-jährige Astronaut der Europäischen Weltraumagentur ESA soll für seine erste Weltraummission "Cosmic Kiss" ein halbes Jahr lang auf der ISS bleiben - genauso wie die anderen drei Astronauten.
Maurer ist nach Alexander Gerst der zweite Deutsche im europäischen Astronautenkorps und der erste deutsche Astronaut, der an Bord einer kommerziellen SpaceX-Raumkapsel zur ISS fliegt. Insgesamt ist er der zwölfte Deutsche im All.
Vor dem Start meldete Maurer sich im Online-Dienst Twitter vorübergehend ab mit den Worten: "Die nächsten Updates kommen aus dem Orbit!" Seinem französischen ESA-Kollegen Thomas Pesquet, der am Montagabend von der ISS zur Erde zurückgekehrt war, dankte er "für die Vorbereitung meines Bettes" an Bord der Raumstation.Der Saarländer wird ein halbes Jahr lang an Bord der Raumstation leben und arbeiten. Während der Mission "Cosmic Kiss" sind mehr als hundert wissenschaftliche Experimente geplant, von denen 36 in Deutschland entwickelt wurden. Forschen wollen Maurer und seine Kollegen in Bereichen von Physik, Biologie, Medizin und künstlicher Intelligenz und dabei neue Technologien erproben. Zur Erde zurückkehren soll Maurer im April 2022.
Der promovierte Materialwissenschaftler durchlief ein mehrstufiges jahrelanges Auswahlprogramm, bevor er 2015 in das Astronautenkorps der ESA aufgenommen wurde. Danach folgten weitere Ausbildungsschritte, für seine Mission auf der ISS absolvierte Maurer zudem noch einmal kräftezehrende Spezialtrainings – darunter für Überlebensstrategien in der Kälte und medizinische Notfallmaßnahmen. So kann er notfalls auch Zähne ziehen.
Auf der Raumstation erwartet den Astronauten, der am 18. März aus seinem 52. Geburtstag in der Schwerelosigkeit feiern wird, ein minutiös durchgeplantes Versuchsprogramm. Platz für persönliche Entfaltung lässt die Mission kaum. Seine erste Erdumrundung aber will Maurer nach eigenen Angaben am kuppelartigen Weltraumfenster der ISS verbringen.
Der Start war ursprünglich für den 31. Oktober geplant, wurde aber zunächst wegen eines Sturmtiefs verschoben. Dann musste der Flug wegen einer "geringfügigen medizinischen Angelegenheit" bei einem Besatzungsmitglied erneut aufgeschoben werden.
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